Finanz-Engel aus den Bergen: Österreich legt Start-up Programm auf

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ecin.at | 110 Millionen Euro will die österreichische Bundesregierung ab dem kommenden Jahr locker machen, um Jungunternehmern den Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern. Dafür werden zwei neue Fonds aufgelegt:

Der langfristig mit 65 Millionen Euro dotierte Gründerfonds ermöglicht jenen Jungunternehmern, die in der risikoreichsten, anfänglichen Phase keine ausreichende Bankfinanzierung erhalten, eine Risikokapitalfinanzierung über Firmenbeteiligungen. Die Beteiligungshöhe beweg sich jeweils von 100.000 Euro bis zu einer Million Euro. Bei einem späteren Verkauf fließen die Anteile in den öffentlichen Fonds zurück und sollen weitere weitere Investments ermöglichen. Der Gründerfonds konzentriert sich als Alternative zu privaten Fonds ausschließlich auf Firmen in der Frühphase. Neben der Kapitalbereitstellung bietet die für die Abwicklung zuständige Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) den Zugang zu allen anderen aws-Angeboten wie der Beratung über den „Markt.Chancen.Check“, um Jungunternehmer optimal bis zum privaten Kapitalgeber zu begleiten.

Der mit insgesamt 45 Millionen Euro aus öffentlichen und privaten Mitteln ausgestattete Business Angel Fund erhöht die Risikokapitalversorgung, indem die Investitionskraft von Business Angels verdoppelt wird. Für jeden Euro, den diese wohlhabenden Privatinvestoren, die früher selbst oft in der Branche tätig waren, in junge Unternehmen investieren, wird ein weiterer Euro der öffentlichen Hand investiert. Durch die Einbindung des Europäischen Investitionsfonds (EIF) und der privaten Business Angels kann eine Hebelwirkung für die nationalen öffentlichen Mittel im Verhältnis von rund 1:3 erzielt werden. Erwartet wird eine durchschnittliche Investitionshöhe von 150.000 bis 300.000 Euro pro Firma. Bei einem späteren Verkauf sind die Erlöse so wie beim Gründerfonds für weitere Investments verfügbar.

Neben dem finanziellen Input steht bei Business Angels vor allem das Einbringen von Know-how und Netzwerken im Vordergrund. Die Abwicklung soll wie beim Gründerfonds über die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) erfolgen, die derzeit rund 160 Business Angels in ihrem etablierten Netzwerk vereint. Ein Modell mit derselben Struktur wurde in Deutschland bereits erfolgreich etabliert.

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