Um Schulen dabei zu unterstützen, ihre Schüler besser abzusichern, kündigte der chinesische Tech-Konzern Lenovo eine neue Lösung für Inhaltsfilterung und Online-Sicherheit an: Lenovo NetFilter. Laut Unternehmen befänden sich mit dem zunehmenden Einsatz von Technologie zur Erleichterung des Lernens mehr Geräte in den Händen der Schüler als je zuvor. Infolgedessen seien viele Pädagogen zunehmend besorgt über digitale Gefahren wie schädliche Inhalte, Malware-Angriffe, Cybermobbing und andere. Da hat Lenovo was parat für die Bildungseinrichtungen, den Lenovo NetFilter. Dieser soll zusammen mit LanSchool, der Klassenraumverwaltungssoftware von Lenovo, sicheres und engagiertes digitales Lernen unterstützen, natürlich gegen Geld.
Das ist der kostenpflichtige Lenovo NetFilter laut Pressemeldung des Unternehmens:
Als 2-in-1-Programm für digitale Sicherheit bietet Lenovo NetFilter cloudbasierte, KI-gesteuerte Webfilter- und Bedrohungsschutzlösungen. Die KI kategorisiert unbekannte Domains dynamisch und ermöglicht es Schulen, über Sperrlisten hinauszugehen und Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und zu beseitigen. Durch die Kategorisierung von Inhalten in mehr als vierzig Sprachen ist Lenovo NetFilter auch in der Lage, unterschiedliche Schülerpopulationen effektiv zu unterstützen. Pädagogen können die Zugriffsrechte auf verschiedene Dateitypen, Anwendungen und Websites für alle Schüler oder bestimmte Gruppen anpassen. Die Lösung ist mit Mac-, Windows- und Chromebooks kompatibel und kann im Schulnetzwerk oder aus der Ferne genutzt werden.
Lenovo NetFilter soll außerdem Schutz vor Bedrohungen bieten, um sowohl bekannte als auch Zero-Day-Malware-Bedrohungen zu erkennen und zu stoppen. Schulnetzwerke sollen so (so die Werbung) besser vor Viren, Cyber-Attacken, Spyware, Phishing und anderen digitalen Gefahren geschützt. Und jetzt kommt, alle festhalten: Laut Lenovo können Schulen für zusätzliche Sicherheit auf Lenovo NetFilter+ upgraden, um eine Tastaturüberwachung zu erhalten, die dabei hilft, problematische Schlüsselwörter zu erkennen und die Lehrkräfte zu alarmieren, damit sie eingreifen können. Dieser erweiterte Schutz soll laut Lenovo helfen, Probleme wie Depressionen, Cybermobbing, Selbstverletzung und sexuelle Inhalte auf Schulkonten zu erkennen.
Fazit: Liest sich schlüssig und interessant, aber schon beim Lesen sollten die Alarmglocken klingeln. Wie soll das Ganze mit dem Datenschutz und dem Persönlichkeitsrecht vereinbar sein? Wohin werden die „überwachten Daten“ übertragen? Bleiben sie in der Schule oder werden sie in die Lenovo-Cloud transferiert? Wo steht die Cloud, in Deutschland, Europa oder gar China? Darüber war nichts in Erfahrung zu bringen, genauso wenig ob Lenovo NetFilter oder sogar der NetFilter+ auch in Deutschland an den Start gehen.