Pauschaldotierte Unternehmenskasse: bAV als Instrument im Employer Branding

Ein attraktives Gehalt ist nicht mehr der alleinseligmachende Faktor für gut ausgebildete Young Professionals, die viele Unternehmen bei der Mitarbeiterplanung besonders im Auge haben. Was also kann junge Fachkräfte motivieren, sich an ein Unternehmen zu binden? Eine hohe Wertschätzung, die sich beispielsweise in einer sinnvollen betrieblichen Altersvorsorge äußert.

Die Corona-Pandemie hat dem deutschen Jobwunder zunächst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Herrschte vor der Corona-Krise in Deutschland noch nahezu Vollbeschäftigung mit einer Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren und wollten die Unternehmen noch reihenweise neue Mitarbeiter einstellen, werden derzeit Arbeitsplätze durch Kurzarbeitergeld gerettet und Unternehmen und Regierung tun alles dafür, Massenentlassungen aufgrund des schwerwiegenden Konjunkturrückgangs zu verhindern.

Zugleich brauchen die Unternehmen aber weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte. Der Aufschwung kommt und es wäre fahrlässig, die langfristige, strategische Personalpolitik der (hoffentlich kurzfristigen!) Corona-Abwärtsbewegung zu opfern. Umso mehr kommt es also darauf an, dass Unternehmer ihr Arbeitgebermarketing und ihre Rolle als attraktiver Arbeitgeber erhalten und ausbauen, um die Mitarbeiter zu finden und zu binden, die sie wirklich benötigen und die ihnen im Wettbewerb die besten Mehrwerte liefern kann.

Ein Thema ist die Wertschätzung. Denn ein attraktives Gehalt ist nicht mehr der alleinseligmachende Faktor für gut ausgebildete Young Professionals, die viele Unternehmen bei der Mitarbeiterplanung besonders im Auge haben, wie die Auswertung Universum „Was macht Unternehmen bei Young Professionals attraktiv?“ auf Basis des „Young Professional Surveys Deutschland 2019“ zeigt. Das Problem: Mehr als ein Drittel der deutschen Arbeitnehmer fühlt sich laut dem DGB-Index „Gute Arbeit“ von 2018 kaum oder gar nicht wertgeschätzt. Dabei ist Wertschätzung ein wesentlicher Faktor für erfolgreiche Unternehmen. Gesundheitsexperten betonen, dass ein wertschätzender Umgang die Gesundheit der Mitarbeiter fördert – mehr Entspannung, ein größeres Wohlbefinden und sogar ein geringeres Depressionsrisiko gelten als erwiesene Effekte. Zum anderen spielt das Thema der Wertschätzung auch bei der Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung eine wichtige Rolle.

Es kommt also auch darauf an, durch besondere Maßnahmen Mehrwerte herzustellen und Wertschätzung zu zeigen. Ein Bereich ist die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Warum? Ganz einfach? Der durchschnittliche Rentenbezug in Deutschland sinkt, sodass die Menschen gefragt sind, auf die alternative Ruhestandsfinanzierung zu setzen, um auch im Alter gut versorgt zu sein. So haben auch Spitzenverdiener eine maximale rechnerische Rente von derzeit 2742 Euro im Monat. In Zukunft soll das Rentenniveau bis 2050 auf weniger als 40 Prozent im Verhältnis zum Durchschnittsverdienst desselben Jahres sinken, und wer überhaupt Anspruch auf die Höchstrente haben will, muss 45 Jahre lang jedes Jahr über die Beitragsbemessungsgrenze von 80.400 Euro (Stand 2019) hinaus verdienen und damit den Höchstsatz in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen.

Dafür helfen nicht ein paar 100 Euro mehr Gehalt im Monat, die im Zweifel dem Progressionssprung zum Opfer fallen und deren Nettowert in der privaten Altersvorsorge (durch Gebühren bei den Produkten, Schwankungen an den Kapitalmärkten und Niedrigzins) nur einen Tropfen auf dem heißen Stein ausmachen. Im Gegensatz dazu kann eine betriebliche, gegebenenfalls vorranging arbeitgeberfinanzierte private Altersvorsorge dabei helfen, dass Unternehmen die besten Köpfe gewinnen und binden können. In Form der pauschaldotierten Unternehmenskasse entwickelt die betriebliche Altersvorsorge besondere Durchschlagskraft. Sie kann vollständig arbeitgeberfinanziert sein, beruht nicht auf Versicherungsverträgen und erbringt mit durchschnittlich drei Prozent garantierte Rendite im Jahr erheblich bessere Ergebnisse als eine Anlage im Versicherungsmantel.

Das Feedback lautet in der Praxis einhellig, dass die Mitarbeiter diesen Schritt zu schätzen wissen und anerkennen, welchen Mehrwert ihr Arbeitgeber mit der pauschaldotierten Unternehmenskasse schafft. Schließlich müssen sie keinen eigenen finanziellen Beitrag für die bAV leisten (dürfen aber im Rahmen des Entgeltverzichts) und erhalten ihre Versorgungsleistungen zum Renteneintritt auch dann, wenn ihr Arbeitgeber Insolvenz angemeldet haben sollte. Auf diese Weise steht Young Professionals und Fachkräften später Monat für Monat eine sehr ordentliche Summe aus ihrer bAV zur Verfügung – und das garantiert. Das ist eine hohe Motivation für diese Arbeitnehmer, sich langfristig an ein Unternehmen zu binden.

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