Wenn Unternehmen wissen, in welchen Bereichen im Unternehmen wieviel Energie verbraucht wird, können sie daraus auch die optimalen Einsparpotenziale ableiten. Dafür eignen sich Energieaudits, die kleine und mittelständische Unternehmen freiwillig durchführen können.
Der Energieverbrauch ist für viele Unternehmen ein herausragendes Thema – und das nicht nur betriebswirtschaftlich wegen steigender Kosten, sondern auch strategisch. Denn ohne Energiewende und die kontinuierliche Reduzierung des Energieverbrauchs vor allem auch bei produzierenden Unternehmen im Sinne eines umfassenden Klima-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement ist der Kampf gegen die globale Erwärmung nicht zu gewinnen. Das bedeutet: Betriebliche Energieeffizienz ist ein wichtiger Hebel der Energiewende!
Aber was können und/oder müssen Unternehmen tun, um diesen Schritt zu schaffen und damit eine Basis für konsequente Energieeffizienz zu bilden? Durch Energieaudits gelangt spezifisches Know-how zur Steigerung der Energieeffizienz in die Unternehmen. Durch die Erkenntnisse professioneller Energieaudits können Unternehmen ihr Energieeinsparpotenzial erkennen und in der Folge ihren Energieverbrauch deutlich senken. Das kommt dann wieder Umwelt und Gewinnen zugute.
Was sind Energieaudits genau? Darunter wird eine Vor-Ort-Energieberatung durch einen fachlich ausgebildeten Experten („Auditor“) verstanden. Bei der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) heißt es beispielsweise: „Beim Energieaudit untersucht ein innerbetrieblicher oder externer Auditor Energieverbrauch und -kosten, identifiziert Einsparpotenziale und bewertet sie unter wirtschaftlichen Aspekten. Um die Effizienzsteigerungen dauerhaft in die Unternehmensstruktur zu integrieren, braucht es ein wirksames Energiemanagement, das dabei hilft, Maßnahmen zu entwickeln, zu realisieren und kontinuierlich zu überprüfen.“
Innerhalb des Auditprozesses wird mit Hilfe von Einspar- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen bewertet, welche Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduzierung der Energiekosten von Vorteil sind. Die Ergebnisse werden in einem Auditbericht zusammengefasst, sodass Unternehmen sich an diesen Empfehlungen orientieren können.
Wenn Unternehmen also wissen, in welchen Bereichen im Unternehmen wieviel Energie verbraucht wird, können sie daraus auch die optimalen Einsparpotenziale ableiten. Das Energieaudit stellt somit für einzelne Unternehmen und die gesamte Wirtschaft ein wichtiges Instrument dar, um Energieeffizienz und Kosteneinsparungen voranzubringen. Für große Unternehmen besteht seit Dezember 2015 eine Pflicht für Energieaudits. Sie müssen laut dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) alle vier Jahre stattfinden. Nur Unternehmen, die schon ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem nach der Verordnung (EG) 1221/2009 durchgeführt haben, sind von dieser Pflicht befreit.
Kleine und mittelständische Unternehmen können wiederum von regelmäßigen freiwilligen Energieaudits profitieren. Sie erhalten neben den allgemeinen Einsparpotenzialen bei der Energie unter anderem steuerliche Vorteile, wie die dena herausstellt. Erst durch das Audit hätten kleine und mittelständische Unternehmen beispielsweise Anspruch auf gesetzliche Ausgleichsregelungen im Rahmen des EEG (§§ 63 ff EEG 2014) oder beim Spitzenausgleich (§ 55 Energie- beziehungsweise § 10 Stromsteuergesetz). Ein Vorteil dabei ist: Energieaudits nach DIN EN 16247 beispielsweise werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit bis zu 6.000 Euro gefördert.
Wichtig ist, dass Unternehmen gemeinsam mit dem Auditor wirklich individuelle und branchenspezifische Lösungen erarbeiten und Vorschläge für Energieeffizienzmaßnahmen erhalten, mit denen sie wirklich etwas anfangen können. Dafür sollten Unternehmen auf einen erfahrenen Berater setzen, der Kompetenzen in den individuellen Anliegen nachweisen kann.