Ruhestand: Ausschüttungen in der Vermögensverwaltung wichtiges Kriterium

Für einen sorgenfreien Ruhestand sollten Senioren zehn Bruttojahresgehälter angespart haben, zeigen Berechnungen. Das klingt viel, und das ist es auch. Wie soll diese Summe aus dem laufenden Einkommen zurückgelegt werden? Professionelles Liquiditätsmanagement ist daher das Gebot der Stunde.

Wer in Zukunft in Rente geht, sollte gut privat vorgesorgt haben. Denn der Staat wird und kann den Ruhestand der Deutschen nicht mehr wie in der Vergangenheit großzügig finanzieren. Die Rentenquote in Deutschland sinkt und sinkt und wird in einigen Jahren nur noch rund 40 Prozent des letzten verfügbaren Einkommens betragen. Dazu kommt, dass die rechnerische (also theoretische!) Höchstrente bei 3.154 Euro im Monat liegt. 

Die Krux: Das erreicht so gut wie niemand, denn dafür muss der Rentenversicherte 45 Jahre über die Beitragsbemessungsgrenze von 84.600 Euro im Jahr (im Westen, Stand 2022) hinaus verdient und den Höchstsatz in die Rentenkasse eingezahlt haben. Und Freiberufler und Unternehmer haben gar keine Ansprüche auf gesetzliche Zahlungen. Sie sind, auch wenn es einmal unternehmerisch schlechter läuft, allein dafür verantwortlich, fürs Alter zu sparen. Jedes Jahr, in dem nichts zurückgelegt wird, ist ein für die Ruhestandsfinanzierung verlorenes Jahr.

Ein Rechenbeispiel: Die internationale Finanzgesellschaft Fidelity International beispielsweise hat kürzlich errechnet, dass künftige Ruheständler in Deutschland bis zum Alter von 67 Jahren rund das Zehnfache ihres Bruttojahreseinkommens angespart haben müssten, um den gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Dafür wäre es nötig, rund 21 Prozent des Bruttoeinkommens des gesamten Erwerbslebens zurückzulegen. Diese private Vorsorge ist somit oftmals keine vergnügungssteuerpflichtige Angelegenheit. 

Daher kommt es heute mehr denn je auf eine gelungene Kombination verschiedener Vorsorgeformen für den Ruhestand an. Zwar ist es im Rahmen des Vermögensaufbaus nicht unmöglich, durch geschicktes Investieren, der Nutzung von Fremdkapital und Wertsteigerungen das Zehnfache des durchschnittlichen Bruttojahreseinkommens anzusparen. Aber um dieses Kapital für den Ruhestand nutzbar zu machen, hilft es nichts, das Vermögen in Unternehmensbeteiligungen oder schlecht verzinsten Anlagen (beispielsweise renditeschwache Immobilien) zu sichern. 

Will heißen: Viele Unternehmer und Freiberufler verfügen zwar grundsätzlich oft über das notwendige Vermögen, gewinnen daraus aber häufig nicht ausreichend Liquidität für ihre Ruhestandsfinanzierung. Dabei ist gerade eine gesunde Ausschüttungspraxis das entscheidende Kriterium einer gelungenen Anlagestrategie für den (unternehmerischen) Ruhestand. Denn: Auch eigentlich vermögende Unternehmer und Freiberufler haben häufig das Problem im Ruhestand, dass die Renditen ihrer Vermögensanlagen nach Inflation und Steuern nicht ausreichen, um daraus angemessene Ausschüttungen zu erzielen. Warum? Viele Vermögen sind in renditeschwachen Immobilien und Beteiligungen (in der Regel an Unternehmen) gebunden, die zwar an sich Substanzwerte darstellen, aber eben keine planbaren Ausschüttungen zulassen.

Das bedeutet: Die Höhe des Vermögens ist oftmals gar nicht entscheidend. Viel wichtiger ist es, die Ausschüttungspraxis so zu steuern, dass zu jedem Zeitpunkt ausreichend Einkommen aus dem Vermögen steht. Wenn Rendite, Inflation, Kosten und Steuern im Einklang stehen, ist die Altersversorgung sichergestellt. Daher kommt es in der Vermögens- und Ruhestandsplanung darauf an, dem Thema der Liquidität viel Aufmerksamkeit zu widmen und alles dafür zu tun, auf der einen Seite die Liquidität beim Vermögensaufbau zu schonen und auf der anderen Seite gerade im Ruhestand ausreichend Liquidität für den Lebensunterhalt zu gewährleisten. Denn erst diese analytische Berechnung ist der tatsächliche Indikator dafür, welche Anlagestrategie mit dem geringsten finanziellen Aufwand zum gewünschten Liquiditätsergebnis führt. Mit der richtigen Strategie sichern kontinuierliche Erträge aus dem Vermögen den Ruhestand ab.

Dazu bedarf es geeigneter Software-Lösungen, welche sämtliche Szenarien sozusagen „auf Knopfdruck“ abbilden können. Immer wieder wird bei diesen Analyseberechnungen der Beweis erbracht, dass Mandanten durch ein geschicktes Liquiditätsmanagement mit 30 bis 50 Prozent (!) weniger Aufwand ihr Ziel erreichen können. Aus dieser Diagnostik entsteht ein Maßnahmenpaket, das eben gerade nicht auf Zufall oder Glück basiert, sondern auf einem gut begründeten und begründbaren Konzept. Das vermeidet teure Fehlentscheidungen in der Geldanlage. 

Das folgt dem Motto: Wer weiß, was er wirklich braucht, wird auch die richtigen Entscheidungen treffen und guten Gewissens eine langfristige Strategie definieren und dieser folgen. Diese Ergebnisse werden dann in konkrete Investmentlösungen übersetzt und folgen üblicherweise den typischen Gesichtspunkten „Rendite“, „Sicherheit“, „Konditionen“ und „Liquidität“, um die optimalen individuellen Ergebnisse zu erreichen. Gleichzeitig werden die vorhandenen Kapitalanlagen ausgehend von diesen Prämissen überprüft und gegebenenfalls angepasst. 

Nur auf Basis dieser detaillierten Analysen entsteht die Chance, die gesamte Klaviatur in der Ruhestandsplanung zu spielen und ausgehend von den Ergebnissen eine belastbare Strategie in der Kapitalanlage zu entwickeln. Denn die eingesetzten Produkte (ob Photovoltaik, Renditeimmobilie, passives Aktienportfolio oder, oder, oder) sind am Ende des Tages immer nur das Ergebnis einer sinnvollen Beratung mit fundierter Analyse.

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