Mischfonds kombinieren Wachstumschancen von riskanteren Anlagen wie Aktien mit Erträgen aus risikoärmeren Anlagen. Das eröffnet für Anleger die Chance, von den Kapitalmärkten zu profitieren und gleichzeitig von Schwankungen nicht so stark getroffen zu werden.
Die private Altersvorsorge ist für Unternehmer immer ein wichtiges Thema. Sie können nicht zwingend davon ausgehen, dass sie ihre Firma verkaufen können oder durch einen Nachfolger aus der Familie im Ruhestand adäquat finanziell versorgt werden – und das vor allem über die Jahre und Jahrzehnte hinweg, denn ein Alter von 80, 85 oder 90 Jahren ist heute keine Seltenheit mehr. Und zudem steht Unternehmen in der Regel nur eine eingeschränkte gesetzliche Rente aus ihren Jahren vor dem Unternehmertum zur Verfügung, wenn überhaupt. Daher brauchen sie tragfähige Konzepte, um auch im Alter finanziell unabhängig zu bleiben und den gewohnten Lebensstandard zu wahren.
Zugleich verlieren die aus der Vergangenheit bekannten und beliebten Lösungen im Versicherungsmantel wie Kapitallebensversicherungen und Rentenversicherungen in der Form einer Fondspolice immer mehr an Attraktivität. Die jüngere Vergangenheit hat gezeigt, dass Rendite und Kosten oftmals in einem für den Versicherungsnehmer ungesunden Verhältnis stehen und in Zeiten des Nullzins aufgrund der Anlagestrategie vieler Produkte nicht einmal die Kosten verdient werden. Dazu kommt im Rahmen der Nullzinssituation ein weiteres Problem: Viele Produkte und Instrumente des Kapitalmarktmarkts, die vermeintlich auf Sicherheit setzen, erwirtschaften ebenso nicht einmal ihre eigenen Kosten. Kommen dann noch die Steuern und die steigende Inflation dazu, rauschen viele Konzepte in ein dickes Minus. So sieht Kapitalvernichtung im 21. Jahrhundert aus.
Daher sollte die Aktie wieder mehr in den Blick rücken. Ein breit gestreutes Aktienportfolio im DAX bei einer Einmalanlage und einem 20-jährigen Anlagehorizont erbrachte beispielsweise historisch im Mittel 8,9 Prozent Rendite pro Jahr. Dabei lag im ungünstigsten Fall die Wertentwicklung aus Kursgewinnen und Dividenden bei jährlich 3,8 Prozent und im besten bei 15,2 Prozent. Das hat das Deutsche Aktieninstitut errechnet. Doch die Deutschen haben Angst vor den Wertpapieren, gerade einmal knapp zehn Prozent des gesamten Geldvermögens, so die Bundesbank, investieren sie in Aktien.
Daher sind gerade für Unternehmer, die die private Vermögenssituation für den Ruhestand planen, Konzepte wichtig, die Risiken durch Schwankungen und plötzliche Kurseinbrüche bei gleichzeitig überdurchschnittlichen Renditechancen reduzieren. Daher wenden sich viele Anleger immer wieder Mischfonds als leicht zugängliche Multi Asset-Stratgie zu – aus gutem Grund. Mischfonds kombinieren Wachstumschancen von riskanteren Anlagen wie Aktien mit Erträgen aus risikoärmeren Anlagen wie Anleihen, Geldmarkttiteln, Optionen und Zertifikaten. Dabei wird die Aktienquote in der Regel zwischen 25 und 100 Prozent gesteuert, je nach Marktlage und den Erwartungen des Fondsmanagements. Dies gibt dem Fondsmanager einen größeren Anlagespielraum und gewährleistet, dass über die Jahre hinweg durchschnittlich ordentliche Erträge erwirtschaftet werden – auch bei steigender Inflation und weiterhin niedrigen Zinsen.
Kurzum bedeutet das: Mischfonds sind nicht immer ganz vorne mit dabei, wenn die Kurse steigen. Im Durchschnitt sind Renditen zwischen drei und fünf Prozent jährlich bei einem professionell strukturierten Mischfonds möglich. Sie begrenzen aber auch spürbar den Schaden, den fallende Börsen den Anlegern zufügen können, beispielsweise durch das Schreiben einer Call-Option, um das Verlustpotenzial des Aktienanteils abzufedern. Investoren profitieren also von einem professionellen Multi Asset-Konzept, eben weil sie mit einem Produkt mehrere Assetklassen abdecken können. Das verhindert unter anderem Fehler wie die Home Bias oder Herdenverhalten.
Unternehmer sollten sich aber die dahinterliegende Vermögensverwaltungsstrategie genau anschauen und analysieren, ob diese ihren Ansprüchen entspricht und in dieser Art in der Zukunft weiterhin tragfähig sein kann. Ein Problem können beispielsweise Konzepte darstellen, die ihre Renditen in der Vergangenheit zu einem überdurchschnittlichen Anteil aus gutlaufenden Anleihen bezogen haben. Damit ist es vorbei, denn seit dem Jahr 2000 ist die durchschnittliche Rendite deutscher Staatsanleihen von 5,4 Prozent auf die aktuelle Umlaufrendite von minus 0,6 Prozent (!) Anfang September gefallen.