Privatbanken fürs Internet nicht gerüstet

13.03.2001 – Obwohl immer mehr User ihre Finanzgeschäfte online abwickeln, scheinen insbesondere die privaten Geldinstitute für das weitere Wachstum im Internet-Banking und -Brokerage schlecht vorbereitet zu sein.

Obwohl immer mehr User ihre Finanzgeschäfte online abwickeln, scheinen insbesondere die privaten Geldinstitute für das weitere Wachstum im Internet-Banking und -Brokerage schlecht vorbereitet zu sein.

Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt eine aktuelle KPMG-Studie, in der private Geldinstitute in Deutschland und der Schweiz mit einer Bilanzsumme von über 250 Millionen Euro hinsichtlich ihrer Ausrichtung auf das zukünftige Internet-Geschäft untersucht wurden. Die schlechte Ausgangsposition der Banken auf die kommenden Herausforderungen zeigt sich vor allem darin, dass die Institute das Internet bislang überwiegend für Unternehmens- und Produktinformationen nutzen. Die Potenziale, die die neuen Informationstechnologien für das operative Geschäft bieten, würden jedoch von den Banken nur unzureichend ausgeschöpft.

Insgesamt ist laut erst jede fünfte Privatbank mit einem Internetauftritt im Web vertreten, wovon gerade einmal fünf Prozent eine komplette elektronische Transaktionsplattform anbieten. Die Marktforscher weisen jedoch darauf hin, dass sich insbesondere unter vermögenden Privatkunden Internet-Banking einer wachsenden Beliebtheit erfreut. Schon heute werden rund ein Viertel aller Internet-Depots von dieser Kundengruppe gehalten und ihr Anteil wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Insgesamt sollen bereits 2004 gut fünf Millionen Kunden über ein Online-Depot verfügen, wobei ca. 1,7 Millionen Konten bei privaten Instituten liegen werden.

Für private Banken wird vor allem mit Hintergrund der aktuellen Börsenlage der Druck immer größer, sich als „Partner des Vertrauens“ am virtuellen Markt zu positionieren. Besonders die vermögenden Privatkunden erwarten gerade von einer Privatbank in solchen Zeiten eine zuverlässige und vertrauenswürdige Wertpapierberatung. Daher müssten die Institute das Internet stärker als bisher in ihr Tagesgeschäft integrieren. Vor allem sind die Kommunikations- und Vertriebsplattformen zu erweitern, um den hohen Beratungsbedarf, an zusätzlichen Services wie beispielsweise in Erbschaftsfragen abzudecken. Darüber hinaus sollten die Häuser nach Auffassung der Marktforscher ihren Kunden in einer nächsten Stufe ein exklusives Online-Angebot durch eine individuelle Internet-Banking-Applikation anbieten.

 


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