Der Anfang vom Ende: Karstadt macht auf E-Commerce light

Gute Nachrichten über Deutschlands einstiges Vorzeige-Warenhaus „Karstadt“ sind seit Jahren selten und auch die Aktuelle zeigt: es wird nicht besser. Laut einem Interview der „Lebensmittelzeitung“ mit Karstadts eCommerce-Leiter Klaus Haensch und einem Bericht der „Internetworld“ will der Warenhauskonzern eine andere Omnichannel-Strategie forcieren: wenige Produkte, statt das komplette Sortiment.

Artikel, die sich nach Meinung der Karstadt-Experten schlecht verkaufen lassen (Kinderspielzeug) oder hohe Retourquoten aufweisen, sollen künftig online nicht mehr vertrieben werden. Dagegen fokussiert das Warenhaus sich auf Produkte aus den Kategorien Haushalt und Elektro und stampft bis zum Ende des Jahres seine derzeit noch verfügbaren 140.000 Artikel ein. Eingestampft wird damit auch der kalkulierte Umsatz und am Ende der Fahnenstange auch die Mitarbeiterzahl. Laut „Internetworld“ soll die Zahl der Mitarbeiter auf 43,5 Stellen eingedampft werden.

„Living“ Produkte heißt die neue Strategie. Der Kunde der bei Karstadt online gekauft und ein Vollsortiment gewohnt war, wird damit zu den Konkurrenten Otto oder Amazon abwandern. Eine richtige gewinnbringende Strategie sieht anders aus: Einfach nur Produkte ins Web zu setzen und zu warten, dass der Kunde schon kommt hilft Karstadt nicht: Nicht im stationären Geschäft und auch nicht online. Wer Karstadt offline meidet, wird es auch online tun.

Was dem Konzern fehlt ist eine richtige Omnichannel-Strategie, nachdem man „online“ schon verschlafen hat: Wo bleibt Same Day Delivery? Wo bleibt Click & Collect? Wo bleiben Online kaufen / Offline umtauschen? Wo bleibt Social Media Marketing? Wo bleibt Mobile? Wo bleibt das richtige eCommerce und Marketing Konzept? Karstadt hat eigentlich alle Möglichkeiten, lässt sie leider verpuffen.

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