Der zur Otto Group gehörende Handels- und Logistikdienstleister mit Sitz in Hamburg verzeichnet Rekordumsätze und setzt künftig voll und ganz auf die Digitalisierung und Online-Händler / -Kunden. Angeboten werden sollen neue Services im Paketbereich, Online-Lösungen für den weltweiten Einkauf und der Aufbau von Start-ups wie dem Einlagerungsservice „Send&Store“. Hermes will Logistikpartner für E-Commerce-Akteure jeglicher Größe werden – so die stramme Zielsetzung.
Um den privaten Paketempfang in Deutschland weiter zu optimieren, plant Hermes mit weiteren Branchenunternehmen einen gemeinsamen Paketkasten, der allen Paketdienstleistern für die Zustellung zur Verfügung steht. Eine Pilotphase startet in Kürze. Die bundesweite Markteinführung ist für die zweite Jahreshälfte 2015 geplant. Privatkunden sollen zudem ab dem 4. Quartal 2015 von neuen kostenfreien Empfängerservices, die den Paketempfang – etwa durch das kurzfristige Umleiten von Sendungen – noch besser planbar machen profitieren. Hermes folgt damit dem Wunsch nach einem individuell steuerbaren Paketversand, bei dem der Empfänger weitestgehend selbst als Regisseur den Prozess leitet.
2015 startet Hermes mit „BorderGuru“ einen Service, der es Online-Händlern ermöglicht, ihr verkauftes Warensortiment weltweit auzuliefern und zu tracken. Dafür wird ein „Shipping-Client“ in den Webshop der Auftraggeber integriert. Dieser informiert den Endkunden transparent über alle entstehenden Kosten – Zoll, Transport, Steuer – und koordiniert den Versand- sowie Zahlungsprozess. Auch die Retournierung von Sendungen sei möglich. Aus den USA heraus kann „BorderGuru“ heute bereits weltweit an alle Destinationen zustellen. In den kommenden Wochen starten erste Tests für den Versand von Europa in die USA und nach China. Europäische Händler sollen in China verkaufen können – gleichzeitig erhalten chinesische E-Commerce-Anbieter die Möglichkeit, nach Europa zu expandieren.
Fazit aus der Redaktion: Da hat Hermes viel vor, aber an der Basis für den Privatkunden wird es wohl noch lange beim kleinen Götterboten bleiben, der als Subunternehmer im Privatauto die Lieferungen an sein Ziel bringt und den E-Commerce, Fulfilment oder Digitalisierung kaum interessiert.