Macht Amazons Same Delivery aus Logistikern Verkehrsrowdys?

Unterwegs im Ruhrgebiet im normalen Feierabendverkehr, die Autos schlängeln sich auf der Autobahn in Richtung Heimat. Manch einer steht im Stau, manch einer rollt gemächlich mit Sicherheitsabstand zum Vordermann dahin. Aber dann gibt es noch diejenigen, die noch keinen Feierabend haben, sondern ihr eilenden Logistik-Auftrag schnell abschließen möchten / müssen und dabei bestehende Verkehrsregeln eher als nicht beachtenswert beachten.

Gesehen heute auf der A42: Ein Blick in die Rückspiegel kündigt den „Hopser“ schon an, dabei ist Ostern doch erst in fünf Wochen. Aber dieser „Hopser“ gehört nicht zur Abteilung Möhrenknabberer, sondern zur Sektion „Asphalt und Gummi“. Aggressiver Spurwechsel gehört zum Profil des „Hopsers“: Von der linken auf die rechte Spur und wieder zurück. Irgendwann hing der Eilige auch an meinem Kofferraum mit angezogener Lichthupe. Schneller fahren war nicht möglich da der Vordermann den entsprechenden Mindesabstand entfernt war.
Ungeduldig „hopste“ der Fahrer des Transport-Busses wieder auf die rechte Seite, gab Gas und scherte ganz knapp in den Mindesabstand auf meine Spur ein, so dass das Bremspedal zum Einsatz kam. Na wer wirds denn da so eilig haben?

Die Antwort war mit dem Einfädeln des Lieferwagen Fahrers bedrohlich nahe zu lesen: „drs Logistik in Kooperation mit Amazon“. Zwar wurden weitere „Hopsmanöver“ des Fahrer für die kommenden zehn Kilometer aufgrund der dichten Verkehrslage unterbunden (nicht das er es nicht versucht hätte), aber diese Aktion lässt mich nun wirklich zweimal darüber nachdenken, ob Same Delivery wirklich Not tut. Klar sicher ist nicht das der Fahrer für Amazon unterwegs war, vielleicht auch für eine Apotheke, die auf ein dringendes Medikament wartet, trotzdem gebietet es auch den Logistikern sich den Verkehrsregeln anzupassen.

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