Darauf sollte man achten, damit man nicht drauf zahlt bei A.T.U.. Ein Erfahrungsbericht zjm ATU Reifenwechsel.
Eigentlich hatte man sich selbst versprochen: Wenn die Räder abgefahren sind, bei Auto-Teile-Unger (ATU oder auch A.T.U.) kein Geld mehr für neue Reifen und die Einlagerung zu lassen. Zu oft fühlte man sich in den letzten Jahren nicht gut bedient. Konnte man über so Extrakosten, wie zur Desinfizierung des Innenraums (obwohl teilweise nicht ersichtlich) während der Corona Pandemie noch hinwegsehen, waren Mängel bei Reparaturen oder Bestellungen von Reifen, die für das eigene Auto gar nicht geeignet waren nicht selten ein richtiges Ärgernis.
So lockte vor ein paar Jahren die Werbung für den günstigen Austausch der Bremstechnik, um nur hinterher durch die Vertragswerkstatt festzustellen, dass die falschen Bremsbeläge und Bremsklötze montiert wurden. Ein Sicherheitsrisiko was nicht passieren darf. Immerhin das Geld wurde zurückbezahlt.
Ein weiteres Beispiel wo der Kunde nur so lange König ist, wenn er bezahlt ist der falsche Einbau einer Autobatterie: Ein Verwandter wollte Geld sparen und kaufte die Autobatterie bei ATU anstatt beim Vertragshändler. Ein großer Fehler, wie sich nach dem Einbau feststellen ließ. Nein nicht die Batterie war falsch, sondern das ganze war falsch montiert. Die Batterie hatte gar keinen Halt und wackelte einfach hin und her. Trotzdem ließ sich ATU den Einbau eine Stange Geld kosten. Eine Reklamation brachte nichts: Der ATU Mechaniker meinte alles wäre in Ordnung. Wir fuhren mit dem Auto zum Vertragshändler, der die Hände über den Kopf zusammenschlug und meinte das so ein Einbau fahrlässig sei und auch der TÜV dies niemals genehmigen würde. Wieder zurück bei ATU, wollte man von einem Fehler dort nichts wissen. Auch der zweite Nachbesserungsversuch brachte nichts, so dass der richtige Einbau schließlich vom Vertragshändler korrekt durchgeführt werden musste. Geld von ATU bekam man nicht zurück. Bei ATU war man der Meinung, dass der Werkstatt dreimaliges nachbessern zugestanden werden müsste. Verrückt. Zweimal nix hinbekommen und dann beim dritten Mal soll es klappen?
Ein Clou auch der Kauf der falschen Reifen nach falscher ATU Beratung: Nach Abgabe des Fahrzeugscheins sollte der Werkstatt eigentlich klar sein, welche Reifen für das entsprechende Auto passen. Selber als Laie hatte man zu wenig Ahnung. Aber wenn man bei ATU etwas bestellt muss man es prüfen soviel seit gesagt. So ließ ich mich von ATU zu Winterreifen beraten und kaufte die empfohlenen. Es waren Räder mit dem Geschwindigkeitsindex „H“, obwohl im Fahrzeugschein vermerkt ist, dass man einen „V“ Reifen (oder höher) benötigt. Als mir das dann auffiel und ich die Reifen stornieren wollte, sträubte sich ATU massiv und versuchte die Schuld beim Kunden zu suchen, anstatt den Fehler des Verkäufers einzugestehen.
Die Situationen liegen nun auch schon ein paar Jahre zurück und man glaubt ja persönlich an Besserung auch in Sachen Qualität. Aber leider nein: Alles scheint immer noch auf demselben Level wir vor drei oder fünf Jahren. Nun sollte es ein neuer Satz Sommerreifen sein. Das Angebot vom Vertragshändler überzeugte nicht, also ging der Blick wieder zu ATU. Hier gab es einen passenden Reifen den man selber vorher auswählte, um nicht wieder beim falschen Buchstaben des Geschwindigkeitsindex zu landen. Termin gemacht zum Reifenwechsel und los ging die Prozedur.
Erst einmal muss man auch wieder lernen: Wenn ATU sagt, das der Reifenwechsel nur eine Stunde dauere, dann sollte man locker zwei Stunden einplanen. Nach einer Stunde war man wieder an der Werkstatt, aber das Auto wurde noch nicht einmal angefasst. Als alles fertig war, kam der Schock mit der Rechnung. Der Reifenpreis war ja schon klar, der war im Vergleich zu anderen Mitbewerbern recht günstig, was aber wohl daran liegt, dass ATU sich die Kosten anderweitig wieder reinholt. So die eigene Erkenntnis. Bezahlt man sonst für den „normalen“ Reifenwechsel mit Einlagerung schlappe 95 Euro, legte ATU nun bei einem Reifenneukauf nochmal eine Schippe drauf.
Ohne zu fragen wird einem eine Reifenversicherung für zehn Euro untergejubelt, die man laut ADAC gar nicht braucht, da diese nur zwei Jahre gilt und bei neuen Reifen so gut wie gar nicht zum Einsatz kommt. Dann werden angeblich die Radnaben und Radanlageflächen für zwölf Euro extra gereinigt, aber gesehen hat unsere Vertragswerkstatt davon nix. Dazu gibt es noch für zwölf Euro eine Portion Reifengas, also eine Stickstofffüllung pro Reifen bei der der ADAC auch kaum einen Mehrwert sieht.
Dazu: Wir prüften nach dem Reifenwechsel den Reifendruck und der lag weit unter dem vorgegeben Werten des Autoherstellers. Ein Sicherheitsrisiko wie wir finden. Man kann doch schon erwarten das der richtige Reifendruck eingestellt wird. Vor allem weil man zusätzlich noch für zehn Euro eine RDKS-Sensor Initialisierung bezahlt hat, die aber gar nicht korrekt durchgeführt wurde. Man zahlt also am Ende 44 Euro (mit Rabatt 35 Euro) für Sachen, die man gar nicht wollte oder die gar nicht durchgeführt wurden. Rückfragen zu den Posten schmettern die Mitarbeiter ab. Das sei im Reifenwechsel-Paket dabei und könnte man nicht rausziehen. Und richtig: ATU bietet auf seiner Webseite nur Reifenwechselpakete an, bzw. nur eines was auch die Einlagerung beinhaltet (Stand Frühjahr 2022).
Trotzdem: Wir finden das geht gar nicht. Man zahlt immer drauf: Mit Geld, Nerven und Zeit. Ja auch bei anderen Dienstleistern wird immer versucht noch etwas mehr dem Kunden aus der Tasche zu locken. Hier noch eine Schuhspray beim Schuhkauf, da noch ein Getränk mehr zum Essen oder noch ein Gimmick mehr zum Technikkauf. Aber der Unterschied: Bei fast allen Anbietern wird man gefragt, bei ATU leider nicht. Das scheint das Geschäftsmodell: Günstige Produkte refinanzieren durch findige Extras oder schlampige Umsetzung.
Hinweis: Dies ist nur ein subjektiver Erfahrungsbericht aus Essen. Bei den vielen Standorten des Unternehmens kann es sicherlich die Ausnahme sein.