Siri und Alexa auf Gälisch? Schottische Forscher entwickelt Sprachassistenten

A bheil thu a ’bruidhinn gaelic? Sprichst Du gälisch? Die deutsche Übersetzung für die im schottischen Gälisch gestellte Frage. In irischen Gälisch würde die Frage so lauten: An labhraíonn tú gaelic? Und da sieht man schon die Problematik der verschiedenen Arten der keltischen Sprache, die unter anderem von Irland nach Schottland im vierten Jahrhundert durch Einwanderungen überliefert wurden. In Schottland spricht nur knapp ein Prozent der Bevölkerung (nach Zahlen von 2011) noch gälisch, meist in den Highland und den Hebriden. Nun im 20. Jahrhundert schicken sich Forscher der Universität Edinburgh an und wollen einen Gälisch sprechenden Sprachassistenten entwickeln, für die schottisch-gälische Variation der Sprache. Dazu setzen sie auf Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI), um die Sprache von Audioaufnahmen in Text umzuwandeln.

Die KI-basierte Software nimmt eine Eingabe von gesprochenem Gälisch auf und gibt sie dann als Text aus. Sie wurde von einem Team aus Linguisten und KI-Spezialisten an der Universität entwickelt. Als Nächstes hoffen die Forscher, eine gälische Version von Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Google Assistant zu entwickeln, die das gesprochene Wort zur Ein- und Ausgabe verwenden. Die Forscher fütterten ein neuronales Netzwerk mit Millionen von Clips von gesprochenen und geschriebenen Wörtern in Gälisch und trainierten es, die Beziehung zwischen gesprochenem und geschriebenem Gälisch zu erkennen.

Das Projekt geht auf die 1990er Jahre zurück, als Dr. William Lamb an einer Doktorarbeit über grammatikalische Variation im Gälischen arbeitete und den ersten linguistisch annotierten Korpus des schottischen-gälischen erstellte. Dazu mussten 80.000 Wörter von Hand annotiert werden. Als er viele Jahre später an die Universität von Edinburgh zurückkehrte, griff er seine Arbeit wieder auf und entwickelte daraus eine Website, die Werkzeuge zur Analyse von Wörtern und Strukturen in gälischen Sätzen bereitstellt. Lamb sieht in der Digitalisierung auch eine Nachhaltigkeit für die Sprache. Gälisch sollte einen Platz in der modernen technologischen Landschaft haben. Zudem sei es ein Zeichen, dass jede Minderheitensprache im digitalen Zeitalter wachsen kann.

Das ist ein gutes Zeichen und auch die gälische Sprache könnte so einen Schwung mitnehmen und viele anderen Menschen begeistern.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen