Fachkräftemangel, Stellenüberhang, immer weniger Nachfolger: Es warten viele Aufgaben auf Unternehmen, um die Zukunft zu sichern. Es kann daher ein sinnvoller Weg sein, Mitarbeiter:innen dabei zu unterstützen, eine nebenberufliche akademische Ausbildung durchzuführen, um Kompetenzen und Karriere zu fördern. Die akademischen Inhalte sollten grundsätzlich auf aktuelle Themenstellungen des Unternehmens angewendet werden können, wodurch ein maximaler Lerntransfer entsteht.
Die Zahlen geben Anlass zur Sorge. Der Fachkräftemangel bleibt auch in der Corona-Pandemie ein Thema in der deutschen Wirtschaft. 54 Prozent der Unternehmen rechneten im Jahr 2021 mit Engpässen. An der Spitze der gesuchten Fachkräfte standen die Gruppe mit abgeschlossener Berufsausbildung (37 Prozent) vor Akademikern (27). Das sind die Kernergebnisse des letztjährigen Fachkräftemigrationsmonitors der Bertelsmann Stiftung.
Und das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) meldete im Herbst 2021, dass der Fachkräftemangel bei Hochqualifizierten über das Niveau vor der Pandemie gestiegen sei. Das betreffe vor allem Arbeitskräfte mit Masterabschluss und ähnlicher Qualifikation. Die Fachkräftelücke bei diesen Hochqualifizierten lag deutlich über dem Wert von Februar 2020 – also vor dem weltweiten Gang in den Krisenmodus.
Die Tendenz: erschreckend. Insbesondere bei Fachkräften herrsche laut der Bundesagentur für Arbeit (BA) weiterhin eine dramatische Knappheit. „Insgesamt werden derzeit etwa 1,2 Millionen Arbeitskräfte, davon zwei Drittel Fachkräfte, gesucht“, sagte BA-Chef Detlef Scheele im Herbst.
Das bedeutet zusammengefasst: Es ist klar, dass das die Anzahl der verfügbaren Mitarbeiter:innen nicht wieder steigen wird. Der demografische Wandel tut sein Übriges hinzu. Es werden einfach immer weniger Mitarbeiter:innen zur Verfügung stehen, sodass der Wettbewerb zwischen den Unternehmen um die verfügbaren Beschäftigten weiter zunehmen wird. Der Fachkräftemangel wird in Zukunft dazu führen, dass weniger Mitarbeiter:innen mehr Aufgaben ausführen müssen. Unternehmen müssen effizienter werden und ihre Strukturen festigen, damit keine wichtigen Tätigkeiten aufgrund fehlender Mitarbeiter:innen liegenbleiben. Und dabei hilft es eben, wenn die Beschäftigten durch weitreichende Kompetenzen über den Tellerrand hinausblicken, vernetzt und wirtschaftlich denken und durch ihre Erfahrungen und Fähigkeiten daran selbstständig mitarbeiten können, das Unternehmen weiterzuentwickeln.
Es kann daher ein sinnvoller Weg sein, Mitarbeiter:innen dabei zu unterstützen, eine nebenberufliche akademische Ausbildung durchzuführen, um Kompetenzen und Karriere zu fördern. Dabei geht es in der Regel vor allem um betriebswirtschaftliche Kompetenzen. Es hilft ungemein, das vorhandene Fachwissen mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und Management-Know-how zu kombinieren.
Der Hintergrund: Entscheidungsträger:innen für unternehmerisches Handeln sind in allen Branchen und über alle Größenordnungen hinweg gefragter denn je. Experten, die über interdisziplinäre fachliche Kompetenzen verfügen, sind daher gesucht, um sich rasch verändernde Wettbewerbsumfelder in einer globalisierten Wirtschaft bewältigen zu können.
Durch die Vermittlung besonderer Managementkompetenzen können Unternehmer ihre Mitarbeiter:innen für eine Karriere auch im mittelständisch geprägten Umfeld qualifizieren. Die Nachwuchsführungskräfte und -unternehmer:innen lernen dabei, wie sie auf die entsprechenden Herausforderungen optimal reagieren und wie sie Unternehmenskrisen Schritt für Schritt bewältigen. Sie müssen Budgets kontrollieren und steuern, ihren Beitrag zur Unternehmensplanung leisten und in der Lage sein, nach wirtschaftswissenschaftlichen Mechanismen Teams und Abteilungen zu führen. Und natürlich müssen sie auch verstehen, wie die Wirtschaft im Allgemeinen und in ihren spezifischen Teilen funktioniert, um zielgerichtet und zukunftsorientiert vorzugehen.
Das Spektrum an betriebswirtschaftlich relevanten Inhalten ist groß. Dazu gehören Wirtschaftsmathematik, Statistik, Kostenrechnung/Controlling, Investition/Finanzierung und Rechnungswesen genauso wie Volkswirtschaftslehre, Unternehmensführung, Marketing und Wirtschaftsinformatik. Wirtschaftsrecht, Personalwirtschaft und Business English sowie Projekt-, Qualitäts- und Prozessmanagement runden eine akademische Zusatzausbildung ab.
Wichtig: Die akademischen Inhalte sollten grundsätzlich auf aktuelle Themenstellungen des Unternehmens angewendet werden können, wodurch ein maximaler Lerntransfer entsteht. Themenstellungen des Unternehmens werden so bearbeitet, dass ein Umsetzungsmehrwert entsteht.