Jobs in der Softwareentwicklung: KI-Erfahrung künftig nötig

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Bis 2025 werden mehr als die Hälfte aller Jobbeschreibungen für Software Engineering Leader (SWEL – Leiter der Softwaretechnik) explizit die Fachwissen generative künstliche Intelligenz (KI/AI) erfordern. Das sehen jedenfalls die Analysten von Gartner, einem Unternehmen für Analysen und Prognosen in der IT. Demnach würden sich abgesehen von den Auswirkungen generativer KI auf die Technologieimplementierung auch die Managementaufgaben von Software-Engineering-Leitern verändern. Dazu gehörten laut Gartner die Bereiche Team-Management, Talent-Management und Ethik-Kodex.

„Software-Engineering-Führungskräfte würden sich in einem erheblichen Nachteil befinden, wenn sie diese Veränderungen nicht erkennen und sich nicht darauf einstellen – sie laufen Gefahr, von denjenigen ersetzt zu werden, die sich diese disruptive Technologie zu eigen machen“, erklärte das Unternehmen in einer Veröffentlichung. Generative KI erfordert, dass sich SWELs auf den Wert ihres Teams konzentrieren. Bei der Einführung von generativer KI müssen Software-Engineering-Führungskräfte den geschäftlichen Wert des Einsatzes von generativer KI zur Verstärkung ihrer Teams aufzeigen. Auf diese Weise können sie einen überzeugenden Business Case für laufende Investitionen in ihre Teams erstellen. SWELs müssen auch mit ihren Teams transparent sein und die Gespräche darauf konzentrieren, wie die KI-Technologie die Produktivität der Entwickler steigern wird, anstatt sich darauf zu konzentrieren, wie sie Mitarbeiter ersetzen wird.

Generative KI werde Entwickler in naher Zukunft nicht ersetzen, ist sich Gartner sicher.  Sie ist zwar in der Lage, bestimmte Aspekte des Software-Engineerings zu automatisieren, kann aber nicht die Kreativität, das kritische Denken und die Problemlösungsfähigkeiten des Menschen ersetzen. Führungskräfte sollten den Wert ihrer Teams verstärken, indem sie zeigen, wie generative KI ein Kraftmultiplikator ist, der die Effizienz steigern kann. Generative KI verändert die Art und Weise, wie SWELs Talente rekrutieren und verwalten. Generative KI-Anwendungen können Rekrutierungs- und Einstellungsaufgaben beschleunigen, wie z. B. die Durchführung einer Stellenanalyse und die Transkription von Interviewzusammenfassungen. SWELs können zum Beispiel eine Eingabeaufforderung mit Schlüsselwörtern oder Schlüsselbegriffen eingeben, die sich auf Fähigkeiten oder Erfahrungen im Bereich Plattformtechnik beziehen.

Softwaretechnik Führungskräfte können auch in generative KI investieren, um mehr Zeit für die menschenzentrierten Aspekte ihrer Rolle zu haben. Die Investition in generative KI-Technologien ermöglicht es SWELs, Ingenieure kontinuierlich weiterzubilden und eine anpassungsfähige Belegschaft zu kultivieren. KI-gestütztes Skill-Management, ein dynamischer Skill-Ansatz, der bei der Unterstützung von Talenten und Arbeitsprozessen hilft, wird Führungskräften im Software-Engineering dabei helfen, Rollen neu zu überdenken, indem Fähigkeiten identifiziert werden, die kombiniert werden können, um neue Positionen zu schaffen und Redundanzen zu beseitigen.

Zu Bedenken ist aber auch: Der Einsatz von grundlegenden KI-Modellen kann Risiken wie Halluzinationen, die Generierung falscher, aber plausibel erscheinender Inhalte und Verzerrungen mit sich bringen. Führungskräfte in der Softwareentwicklung müssten beim Einsatz dieser Technologie immer vorsichtig sein. SWELs müssen mit einem KI-Ethikkomitee zusammenarbeiten oder ein solches gründen, um Richtlinien zu erstellen, die Teams dabei helfen, generative KI-Tools für Design und Entwicklung verantwortungsvoll einzusetzen. SWELs spielen eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung und Minderung der ethischen Risiken von generativen KI-Produkten, die intern entwickelt oder von Drittanbietern gekauft werden. Hier ist eine Überprüfung immer nötig. Ein Einsatz sollte nicht realisiert werden, wenn ein „Mensch“ die Aufgaben besser lösen könnte.

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