Demographische Aufteilung: Welche Zielgruppen erreicht Electronic Commerce?

Frauen sind im Internet auf dem Vormarsch. Das geht jedenfalls aus den Ergebnissen der 9. W3B-Umfrage hervor.

Geschlecht und Alter der Nutzer – Frauen auf dem Vormarsch
Waren vor rund einem Jahr Frauen mit nur 17 % am Gesamtanteil der Nutzer im Netz vertreten, hat sich dieser Wert in 1999 auf immerhin 23 % erhöht. Gegenüber 1997 ist dies sogar eine Steigerung um 12, 5 %.

Interessant ist in diesem Zusammenhang der Anteil der Frauen an den Online-Käufern insgesamt. Auch wenn Frauen mit einem Anteil von weniger als einem Viertel aller Nutzer im Internet vertreten sind, machen laut FirstSurf 1999 rund 40% der Online-Shopper aus. Damit dürfte für E-Commerce-Anbieter klar sein, dass eine einseitige Ausrichtung auf männliche Konsumentenwünsche nicht mehr den Zeichen der Zeit entspricht.

Ein Blick auf die Alterspyramide der deutschsprachigen WWW-Nutzer zeigt, dass diese in den vergangenen Jahren erheblich abgeflacht ist. Ein leichter Anstieg ist sowohl in der jüngeren Nutzergruppe unter 20 Jahren als auch in der Gruppe der über 50-jährigen zu verzeichnen.

Der Anteil der im Internet einst am stärksten vertretenen Altersgruppe – die 20 bis 30 Jährigen – nimmt kontinuierlich ab. Seit 1995 ist ihr Anteil von über 60% auf heute 31,8% gesunken. Das durchnittliche Alter der Internet-Nutzer, 1995 noch 29 Jahre, stieg in 1998 schon auf 35. Dieser Trend macht deutlich, dass das Internet Medium für alle Altersklassen geworden ist.

Schulbildung und Beruf
Nur leicht verschoben hat sich gegenüber 1998 die Verteilung nach Schulabschlüssen bei den Internet-Nutzern. Fast zwei Drittel aller Befragten gaben in der 7. W3B-Umfrage an, über die Hochschulreife zu verfügen. 1996 waren dies noch 85 %. Der Anteil der Abiturienten ist in 1999 leicht auf 59 % gesunken. Leicht gestiegen ist dagegen der Anteil der Realschüler, die heute mit 27 % im Netz vertreten sind. Nur marginale Änderungen ergaben sich bei den Angaben von Nutzern ohne Schulabschluß bzw. mit Hauptschulabschluß.

Nur leichte Verschiebungen haben sich im Bereich der beruflichen Tätigkeiten ergeben. Bezogen auf die 8. W3B-Umfrage konnte lediglich bei den Angestellten ein leichter Zuwachs um 5% verzeichnet werden. Ein Trend, der sich schon seit einiger Zeit abzeichnet, ist die weitere Abnahme des Anteils der Studenten an den Internet-Usern. Waren 1996 noch 40 % aller Internet-Nutzer Studenten, liegt deren Anteil heute nur noch bei 13 %. Die Zeiten, in denen das Internet ein vor allem studentisches Medium war, sind endgültig vorbei.

Kaufabsichten und E-Commerce-Erfahrungen
In der 2.W3B-Umfrage vom Frühjahr 1996 wollten nur 63,3% der befragten Nutzer bestimmt oder vielleicht etwas im World Wide Web einkaufen. Diese Situation hat sich grundlegend geändert. Zumindest einmal online eingekauft hat der Großteil der Befragten. Über in Drittel gaben in der 8. W3B-Umfrage an, schon häufiger als fünfmal im Internet eingekauft zu haben. Über 40 % der Befragten gaben sogar an, schon bis zu fünfmal Produkte in ihren Warenkorb gelegt zu haben. Unter einem Viertel (22,5%) liegt dagegen der Anteil derjenigen, die erst einmal online geshoppt haben.

Auf die Frage, ob die Absicht besteht, im nächsten halben Jahr über das Netz einzukaufen, haben in der 9. W3B-Umfrage 1999 50 % mit „ja, bestimmt“ geantwortet. Nur 8 % waren sich sicher, dass diese Möglichkeit für sie nicht in Betracht kommt. Unentschlossen waren knapp über 40 % der Befragten.

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