Software-Migration muss kein Albtraum sein

Selbst in kleineren Unternehmen ist heute oft die Vielfalt an Microsoft-Betriebsystemen auf den Arbeitsplatzrechnern kaum noch überschaubar: Microsoft Windows 95, 98, ME, NT 4.0, 2000, XP und das noch in verschiedenen Editions und mit unterschiedlichen Servicepacks. Im Laufe der Zeit sind immer neue Desktops dazugekommen und auf ein Upgrade der älteren Computer wurde meist verzichtet. Und nun?

Eine einheitliche Betriebssystemversion auf allen Arbeitsplatzrechnern bietet in einem Unternehmen zahlreiche Vorteile wie zum Beispiel niedrigere Total Cost of Ownership durch einfachere Wartung oder eine bessere Integration und Zusammenarbeit. Doch der damit verbundene Wechsel bindet häufig auch interne Ressourcen, schränkt die Mitarbeiterproduktivität zeitweise ein und ist erst einmal kostspielig.

Und genau dies sind auch die Gründe dafür, warum Unternehmen das Update ihrer Desktops häufig hinauszögern – auch bei der aktuell anstehenden Migration der Arbeitsplatzrechner auf Microsoft Windows XP Service Pack 2 (SP2). Der Nachteil dieser Strategie: Für viele Firmen wird es in wenigen Monaten ein böses Erwachen geben, denn wenn der Umstieg auf die neue Version nicht rechtzeitig erfolgt, droht unter anderem eine Lücke von 18 bis 24 Monaten ohne Herstellersupport. Abzuwarten, bis das Service Pack 3 oder gar die neue Windows-Version Longhorn auf den Markt kommt und dann entsprechend aufzurüsten, birgt deshalb nach Meinung der Analysten des Beratungsunternehmens Gartner erhebliche Sicherheitsrisiken.

Für die meisten Unternehmen bedeutet dies, dass sie mit der Verzögerung der Migration keine Kosten einsparen werden, sondern im Gegenteil unter Umständen viel Zeit und Geld aufwenden müssen, um auftretende Support-Probleme oder Sicherheitslücken zu beseitigen. Dabei muss die Software-Migration heute längst kein Albtraum mehr für die IT-Verantwortlichen sein. Denn seit kurzem gibt es eine Alternative zu den herkömmlichen zeit- und kostenintensiven Verfahren. Rapid Deployment eXperience (RDX) heißt die neue Zauberformel, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Desktops schnell und effizient zu aktualisieren. Entstanden ist dieser Service aus einer gemeinsamen Entwicklung des international agierenden IT-Dienstleisters Getronics mit Microsoft.

Grundlage dafür bildet das so genannte Zero-Touch-Application-Management des Softwareherstellers. Diese Lösung ist eine Weiterführung des BDDA (Business Desktop Deployment Accelerators), der eine Best Practice für das Rollout für Windows XP und Office 2003 darstellt. Zero Touch verfolgt nun das Ziel, PC-Neuinstallationen und PC-Reloads vollkommen ohne manuelle Eingriffe durchzuführen. RDX entwickelt diesen Ansatz durch zusätzliche Tools und Skripte weiter und ermöglicht eine automatisierte Migration von Desktops über Nacht, so dass Arbeitsprozesse durch den Umstellungsprozess weder unterbrochen noch anderweitig gestört werden. Dies gilt auch für Standorte, die keinen optimalen Netzwerkanschluss aufweisen.

„Da die Lösung zudem vollständig auf dem Microsoft Solutions Framework basiert, ist eine nahtlose und automatisierte Implementierung von Windows XP und sämtlichen Folgeversionen sichergestellt“, erläutert Lothar Eschbach, Geschäftsführer von Getronics Deutschland. Das Microsoft Solutions Framework besteht aus einer Reihe von modularen Desktop-Implementierungsangeboten, die sich zur Lösung spezifischer Kundenprobleme einzeln oder als Ganzes nutzen lassen.

Zeit- und Kostenersparnis

Erklärtes Ziel von RDX ist es, die Belastung der Administratoren durch die Desktop-Migration zu verringern, die Implementierungskosten durch die Verwendung bewährter Tools und Prozesse zu senken und eine schnellere, weniger risikoreiche Migration durchzuführen. „Microsoft-basierte Lösungen führen an sich schon zu einer Senkung des Risikos und der gesamten Migrationskosten“, sagt Eschbach. Eine Implementierung durch Getronics optimiere diese noch weiter und das Ergebnis sei schließlich „ein verwalteter Desktop, welcher der IT-Abteilung das Leben leichter macht“.

Bei der Entwicklung der neuen Lösung hat der IT-Dienstleister ganz bewusst die Erfahrungen aus der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts zu Grunde gelegt. Der wichtigste Punkt: Erhöhte Produktivität erreicht man nicht dadurch, dass man dieselben Dinge nur schneller abwickelt – im Gegenteil. Durchbrüche wurden immer dann erzielt, wenn es gelang, Schlüsselprozesse erfolgreich zu automatisieren. „Und was im 19. Jahrhundert für die ersten Industrieanlagen galt, dass gilt heute genauso für die Informations- und Kommunikationstechnologie“, ist Lothar Eschbach überzeugt.

Denn wenn es wirklich mehr Kosten- und Produktivitätseffizienz in diesem Sektor geben soll, dann müssen viel mehr Aufgaben als bisher automatisiert werden. Und vor diesem Hintergrund – so der Getronics-Geschäftsführer weiter – bestehe für die IT-Dienstleister eine der größten Herausforderungen darin, die IT-Plattformen in den Unternehmen so umzubauen, dass die Infrastruktur jederzeit mit den schnellen Veränderungen bei den Geschäftsprozessen mithalten könne. Die Entwicklung von Automatisierungstools für Tätigkeiten, die heute noch oft mühsam per Hand erledigt werden müssen, sei hierfür ein wichtiger Schritt.

Und so minimiert RDX nicht nur die benötigten Ressourcen sowohl in den Unternehmenszentralen als auch in entfernten Zweigniederlassungen, sondern ermöglicht auch die nahtlose Implementierung der neuen Betriebssysteme. Durch die Verlagerung der Migration in die Nachtstunden oder auf das Wochenende müssen Arbeitsabläufe zudem nur geringfügig unterbrochen werden. Besonders wichtig für die Kunden ist zudem die Kostenersparnis, die mit der neuen Getronics-Lösung erzielt werden kann.

So kann beispielsweise das Upgrade auf die jeweils neueste Microsoft Windows-Plattform unter Beibehaltung sämtlicher Daten und individueller Konfigurationen des entsprechenden Gerätes erfolgen. „Und das wiederum bedeutet, dass weniger Implementierungstechniker und teure Projektmanager benötigt werden und die Gesamtkosten eines Migrationsprojektes dadurch weitaus niedriger veranschlagt werden können als bei herkömmlichen Methoden“, erläutert Geschäftsführer Eschbach.

Erste erfolgreiche Projekte

Und dass die Kostenersparnis nicht nur graue Theorie ist, sondern auch in der Praxis funktioniert, zeigen die ersten mit RDX verwirklichten Projekte, die bei den Arbeitskosten eine Ersparnis von 30 bis 60 Prozent gegenüber der bisherigen Vorgehensweise erbracht haben. So hat etwa das Unternehmen Votorantim Celulose Papel (VCP), das mit vier Produktionsstandorten zu den größten Papier- und Zellstofffabriken Brasiliens zählt, insgesamt 2.200 Workstations von diversen Windows-Versionen auf Windows XP und Microsoft Office 2003 migriert. Zeitgleich wurden auch rund die Hälfte der Festplatten und Speicher ausgetauscht. Dank des Einsatzes von Rapid Deployment eXperience konnte das gesamte Projekt innerhalb von nur 70 Tagen abgeschlossen werden und kostete etwa 30 Prozent weniger als eine herkömmliche Umstellung.

Die Highlights von RDX

– Minimierung der benötigten Ressourcen sowohl in der Unternehmenszentrale als auch an entfernten Zweigniederlassungen
– Verbesserung von BDDA durch automatisiertes Upgrade von Benutzern mit schlechter oder fehlender Netzwerkanbindung
– Reduzierung der Total Costs of Ownership (TCO) durch Bereitstellung einer für das gesamte Unternehmen homogenen Desktop-Computerplattform
– Ein bis zwei Drittel Kostenersparnis gegenüber herkömmlichen Implementierungsangeboten
– Präzise Identifikation des Desktop-Contents innerhalb des Unternehmens
– Unterstützung bei Audits von Sicherheit und Unternehmensprozessen
– Schnellere Einrichtung und Verteilung neuer Desktops
– Nahtlose Implementierung
– Geringfügige Unterbrechung des Arbeitsablaufes durch Verlagerung der Migration in die Nachtstunden oder auf das Wochenende

„Für uns war das Thema Sicherheit der Hauptgrund für die Vereinheitlichung unserer Infrastruktur auf der Basis von Windows XP“, berichtet IT-Manager José Evaristo Barreto. Der Einsatz einer traditionellen Migrationsmethode hätte pro Gerät etwa vier Stunden in Anspruch genommen. Mit RDX konnten dagegen pro Nacht etwa 80 Computer in den Büros und 60 Rechner in den Produktionsanlagen umgestellt werden. „Die Anwender arbeiteten am nächsten Morgen in der neuen Umgebung ohne Unterbrechung weiter – sämtliche Einstellungen, Applikationen und Daten standen sofort wie gewohnt zur Verfügung“, sagt Barreto.

Neben der Kostenersparnis durch die Nutzung der RDX-Services sieht Lothar Eschbach aber auch strategische Vorteile für Unternehmen, die sich heute zu einer Migration entschließen: „Eine gut geplante Umstellung der Infrastruktur legt den Grundstein für einen weiteren Schritt, damit die IT-Abteilung mit ihren Kapazitäten das Unternehmen mit neuen Fähigkeiten unterstützen kann, anstatt sich nur mit der Aufrechterhaltung der grundlegenden Infrastruktur zu beschäftigen.“

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
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