Entwicklung der Suchmaschinenpreise 2005

Was die Wachstumsraten angeht, gehört Suchmaschinenmarketing zu den dynamischsten Werbeformen im Online-Bereich. Das verwundert nicht, da die großen Suchmaschinen an Beliebtheit gewinnen und somit auch das Vertrauen in das Werbemedium zunimmt. Der Rückblick auf die Suchmaschinenpreise des vergangenen Jahres präsentiert Trends, Marktzahlen und Expertenmeinungen rund um das Thema Suchmaschinenmarketing.

Suchmaschinenmarketing war in 2005 mit Affiliate Marketing das am schnellsten wachsende Werbe-Segment.

Der OVK (Online Vermarkter Kreis im BVDW) ermittelte im Bereich Suchmaschinenmarketing für 2005 einen Anstieg von 46 Prozent gegenüber dem Jahr 2004.

Für 2005 war ein Volumen von 160 Mio. € prognostiziert, nach unseren Recherchen können wir jedoch von mind. 220 Mio. ausgehen. Das wäre ein Zuwachs von ganzen 100% gegenüber dem Vorjahr!

Dass Suchmaschinenmarketing auch weiterhin stark zunehmen wird, bestätigen z. B. die Prognosen von Forrester Research. Demnach werden die Ausgaben für Suchmaschinenmarketing in Deutschland auf 399 Mio. Euro in 2010 steigen.

Da weder Google noch Yahoo! oder MIVA Zahlen für Deutschland veröffentlichen, bleibt die Bestimmung des exakten Marktvolumens jedoch schwierig. Nach unseren eigenen Recherchen gehen wir allerdings davon aus, dass die 400 Mio. € bereits in diesem Jahr erreicht werden können.

Ursache des Wachstums sind primär 4 Faktoren: – Das Suchvolumen (die Anzahl der Suchen je Monat) steigt stetig.

– Die Zahl der Werbetreibenden in den Bereichen „Keyword Advertising“ und Affiliate Marketing hat zugenommen und nimmt weiter zu.

– Das Vertrauen in diese Werbeform ist gewachsen und damit auch die Budgets.

– Und – last but not least – war in vielen Bereichen ein Anstieg der Klickpreise zu verzeichnen.

Mit Punkt 4 – der Preisentwicklung – beschäftigt sich diese Studie ausführlich. Zunächst soll aber noch kurz ein Blick auf die erstgenannten 3 Punkte geworfen werden.

Wie viele Suchen werden pro Tag durchgeführt? Eine Frage, die sich gar nicht so leicht beantworten lässt, denn die großen Suchmaschinen halten sich mit Zahlenangaben stark zurück. Außerdem findet „Suche“ nicht nur mit Suchmaschinen statt, sondern auch in Verzeichnissen, Info-Sites, allgemeinen Portalen u. a. Web- Präsenzen. Auf sehr vielen dieser Seiten sind auch Sponsored Link- bzw. Content-Anzeigen integriert. Diese können tlw. einzeln gebucht werden, vielfach sind sie aber im Rahmen der Keyword-Kampagne integriert.

Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass wir in 2005 mind. 80 Mio. Suchen im Monat zu verzeichnen hatten. Exakte Zahlen fehlen dazu jedoch, da sich alle Suchmaschinen bedeckt halten. Den Löwenanteil der Suchanfragen beantwortete die Suchmaschine Google.
Zusammen mit den Such- und Contentpartnern (z. B. T-Online, web.de, aol.de, Focus u. a. m.) erreicht der Platzhirsch eine Suchmarkt-Abdeckung von knapp 80%.

An zweiter Stelle rangiert in Deutschland die Yahoo!- Tochter Overture, die keine eigene Suchmaschine betreibt, sondern die eingebuchten „Sponsored Links“ bei anderen Suchmaschinen und Portalen einblendet, so z. B. bei Yahoo!, msn.de, web.de, gmx, … . Ab dem 27. Februar 2006 wird Overture Services ihre kommerziellen Suchprodukte – wie bereits in den USA – unter dem neuen Namen Yahoo! Search Marketing anbieten.

Player Nr. 3 ist MIVA, vormals „espotting“. MIVA ist – ebenso wie die beiden Wettbewerber – global tätig und börsennotiert. In Deutschland steht MIVA nach Marktanteilen hinter Google und Overture, es befinden sich einige interessante Content-Sites und Portale im Portfolio (z. B. Financial Times, allesklar.de, Spiegel online).

Daneben existieren noch die Vermarkter Mirago und QualiGo, die wegen ihrer eher geringen Reichweite im SPIXX nicht berücksichtigt wurden.

Internet-Suche und Internet-Shopping in Zahlen

Die bezahlten Suchmaschineneinträge von Google Adwords erreichen über Google und seine Suchpartner die weitaus größte Anzahl von Suchmaschinen-Nutzern.

Overture rangiert hier mit großem Abstand nur an zweiter Stelle, wie die Reichweiten-Erhebung von Nielsen//Netratings zeigt:

Gesucht wird jedoch nicht nur in Suchmaschinen, sondern auch in Shopping– oder Preisvergleich-Sites. Hier ist die Marktverteilung noch wesentlich ausgeglichener:

Welche Waren werden im Internet tatsächlich gekauft? Den Ergebnissen von ACNielsen zufolge werden in Deutschland im Internet mit Abstand am häufigsten Bücher bestellt: Nahezu 50% der Internetnutzer haben schon einmal ein Buch im Web gekauft. Auch Bekleidung, Accessoires und Schuhe gehören in Deutschland zu den Top-Sellern im Internet, gefolgt von Videos, DVDs und Spielen sowie Computer Hardware.

Der europäische Vergleich zeigt, dass es durchaus regionale Schwerpunkte in den bevorzugten Kategorien gibt. Insbesondere im Bereich Reise-, Flug- und Veranstaltungsbuchungen besteht für die deutschen Online- Käufer im Vergleich zu Europa einiger Nachholbedarf.

Die Suchnetzwerke zum Jahr 2005 und dem Trend in 2006

Wie beurteilen die Suchnetzwerke selbst das vergangene Jahr? Welche Trends sehen sie im kommenden Jahr? Lesen Sie selbst, was Google, Overture und MIVA dazu anlässlich unseres SPIXX Jahresrückblicks sagen:

Google
Das Geschäftsjahr 2005 ist für Google sehr zufrieden stellend gelaufen. Wir gehen davon aus, dass das Gesamtvolumen für Paid Search in Deutschland, das vom BVDW mit 160 Mio. € prognostiziert wurde, eher noch übertroffen wird.

In 2006 werden wir eine weitere Erhöhung des Volumens im Keyword Advertising beobachten können, und zwar ausgelöst durch zwei Effekte: das Preisniveau wird in einigen Bereichen noch steigen und zweitens werden Unternehmen, die nicht direkt im Web verkaufen, die Bedeutung der Branding-Wirkung von AdWords erkennen. Unsere neue Organisationsform mit Branchenspezialisten (Verticals) unterstützt dabei mit relevanten Zahlen und Benchmarks.
Stefan Keuchel, Pressesprecher Google Deutschland

Overture
Die Gesamtentwicklung 2005 bei Overture war sehr positiv.

Neben den typisch werbeaktiven Branchen (Versicherungen, Finanzen, IT, Telekommunikation, General Merchants) erzielte der Bereich Pharma besonders hohe Steigerungsraten.

Die BVDW-Prognose, die für die gesamten Werbeausgaben im Bereich „Paid Search“ für 2005 bei 160 Mio. (nach 110 Mio. in 2004) lagen, wird übertroffen.

Eine Erkenntnis in 2005 war, dass für die Werbetreibenden das Thema Tracking für erfolgreiche Kampagnen inzwischen ein echtes „Muss“ darstellt.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass ca. 70% der Overture-Kunden inzwischen entsprechende Systeme einsetzen.

Ein Trend für 2006 wird der zunehmende Einsatz von Bidmanagement Tools sein. Damit können gerade größere Kampagnen in ihrer Effizienz weiter gesteigert werden. Eine Neuerung kommt auch auf Overture selbst zu: im ersten Quartal wird der Rebrand als „Yahoo! Search Marketing“ erfolgen.
Judith Sterl, PR Manager Overture Services GmbH

MIVA
Das Jahr 2005 war für uns und unsere Kunden und Partner sehr ereignisreich. Höhepunkt war die Umfirmierung von Espotting und FindWhat zur gemeinsamen Marke MIVA im Sommer 2005. Mit dem weltweiten Rebrand haben wir ein erweitertes Produktangebot und verbesserte Funktionen für Werbekunden gelauncht. In Deutschland konnten wir die Qualität der Content-Umfelder in vielen Bereichen steigern und unter anderem Quality Channel als neuen Partner gewinnen. Mit Content-Partnern wie N24, Spiegel Online oder Freenet bieten wir unseren Werbekunden hochwertige Umfelder.

Grundsätzlich sehen wir dem Jahr 2006 wie die gesamte Branche sehr positiv entgegen. Darin hat uns kürzlich auch unsere Umfrage unter 113 Kunden und Media-Agenturen bestätigt.

Demnach wird Pay-Per-Click- Marketing für über die Hälfte der Befragten (54 Prozent) in 2006 als Vertriebsinstrument weiter an Bedeutung gewinnen.

Die zunehmende Bedeutung von Pay-Per-Click- Marketing spiegelt sich laut der Online-Umfrage auch in den entsprechenden Budgets wider. So planen 27 Prozent der Befragten eine Steigerung des Vorjahresbudgets für Pay-Per-Click-Kampagnen um insgesamt mehr als 50 Prozent.
Wolfhart Fröhlich, Country Manager MIVA Deutschland GmbH

Die Anzahl der Werbetreibenden steigt seit Beginn des bezahlten Suchmaschinenmarketings (auch: Keyword Advertising) exponentiell an und ein Ende ist nicht abzusehen.

Wie viele Unternehmen allerdings bereits diese Werbeform in Deutschland nutzen bleibt ein Geheimnis – hier halten sich Google, Overture und MIVA äußerst bedeckt.

Großkunden wie otto.de, quelle.de, expedia.de oder jamba.de geben jährlich bereits 7-stellige Beträge für diese Werbeform aus. Gleichzeitig existiert eine Vielzahl kleinerer Budgets im Bereich € 100,- / Monat! Dies ist auch einer der Erfolgsgründe dieser Werbeform: sie ist tatsächlich für jeden erschwinglich, handhabbar und kontrollierbar. Die Entwicklung der Google Quartalszahlen (Q3 2005: 1,5 Mrd. $ Umsatz bei 381 Mio. $ Gewinn, Tendenz nach wie vor steigend) zeigen überdeutlich, dass ein Ende des Booms noch nicht in Sicht ist.

Die Preisentwicklung bei Google Adwords, Overture und MIVA im Jahr 2005

Suchmaschinenwerbung ist in 2005 teurer geworden.
Dies kann übereinstimmend für fast alle Bereiche festgestellt werden. Und gleichzeitig muss klar differenziert werden: In 2005 erlebten wir das Phänomen, dass die Preise für die ersten Positionen vielfach um 50% und mehr anstiegen, während laufende Kampagnen davon z. T. wenig bemerkten! Wie ist das zu erklären? Des Rätsels Lösung liegt in den Eigenheiten des Keyword Advertisings selbst. Da die Position einer Textanzeige in den Suchmaschinen durch das aktuelle Gebot je Keyword bestimmt wird (bei Google zusätzlich durch den Qualitätsfaktor), müssen sich Preissteigerungen keineswegs auf das gesamte Feld der Werbekunden auswirken. Nicht für jeden Werbenden ist es entscheidend, mit seinem Suchbegriff auf Position 1 zu stehen. Grundsätzlich kann unserer Erfahrung nach der Preisanstieg durch intelligentes Kampagnenmanagement mindestens ausgeglichen werden.

Dennoch kann ganz klar gesagt werden, dass die Zeiten, wo mit 0,10 € oder 0,15 € pro Click relevante Besuchermengen erzielt werden konnten, definitiv vorbei sind. In vielen Bereichen haben sich Durchschnittswerte zwischen 0,30 € bis 0,60 € für eine Position unter den ersten 3 Anzeigen etabliert. Vergleiche mit USA und UK zeigen, dass dort noch deutlich höhere Preise bezahlt werden (allerdings ist dort auch die Kaufbereitschaft der Online-Nutzer wesentlich höher).

Natürlich gibt es auch in den einzelnen Branchen Besonderheiten.
Einen überdurchschnittlichen Anstieg erlebte nach Angaben von Overture der Bereich „Pharma“. Grund ist hier die Liberalisierung im Bereich des Versandhandels. Konkret finden sich im Folgenden Charts und Zahlen zu den verschiedenen Bereichen, dazu Interpretationen und Kommentare von Branchenvertretern.

Ermittlung und Hintergrund

Der Suchmaschinen Preisindex SPIXX wird in Zusammenarbeit mit den Suchnetzwerken von explido Web- Marketing einmal monatlich erstellt und gibt an, wie viel für die jeweils erste Werbeposition bezahlt werden muss. Die Auswertung umschließt die Suchmaschinen/ Netzwerke Google, Overture und MIVA.

Datengrundlage ist die Analyse von 180 häufig eingegebenen Begriffen (Keywords).

Eingeordnet in 15 Branchenkategorien – von „Auto & Motorrad“ bis „Wellness“ – vermitteln diese Keywords einen detaillierten Einblick in die Marktsituation. Um ein realistisches Bild des Preiswettbewerbs zu zeichnen, sind die Durchschnittswerte nach den Marktanteilen der Suchmaschinenanbieter gewichtet.

Zur Preisermittlung bei Google AdWords
Da die Position bei Google AdWords nicht nur durch den Preis bestimmt wird, sondern auch durch den sog.

„Qualitätsfaktor“ eines Keywords, wird bei der Erstellung des SPIXX ein spezielles Verfahren angewandt, welches diese „Unschärfe“ ausgleichen bzw. auf ein objektives Niveau bringen kann.

Berücksichtigt wurde dabei die durchschnittliche Klickrate für neue AdWord-Anzeigen, Vergleichswerte der real eingebuchten Keywords sowie Kennzahlen aus dem historischen Verlauf der Keyword-Preisentwicklung. Die so ermittelten Werte geben an, was für ein neu eingebuchtes Keyword für Pos. 1 zu bezahlen wäre. Eine Ungenauigkeit von wenigen Prozent ist aus systematischen Gründen nicht zu beheben.

Die Suchmaschinen Preise werden durch eigene Recherchen und unter Mithilfe der Anbieter ermittelt. Es wird stets der Preis zu Grunde gelegt, der zum Zeitpunkt der Ermittlung real für Position 1 bezahlt wird.
Da Google die Positionen nicht nur nach Preis bestimmt, sondern auch die Laufzeit- und Klickhäufigkeit einer Keyword-Buchung in die Positionsbestimmung einbezieht, kann für Google derzeit nur eine Genauigkeit von ca. 90% angegeben werden. Da es sich aber ohnehin um Tagespreise handelt, ist diese Annäherung für die Grundaussage vollkommen ausreichend.

Bei Overture ist das Gebot für Position 1 oft höher als der tatsächlich bezahlte Preis. Der Grund: ein Gebotsagent sorgt dafür, dass stets nur 0,01 Euro mehr bezahlt wird als für Position 2 geboten wird.

Beispiel:
Gebot für Position 1: 1,00 Euro
Gebot für Position 2: 0,70 Euro
Damit wird für Position 1 ein Preis von 0,71 Euro abgerechnet.

Ein neuer Kunde, der auf Position 1 gelistet werden möchte muss jedoch mindestens 1,01 Euro bieten und in diesem Fall auch bezahlen, um das Höchstgebot zu übertreffen! Im SPIXX wird der real bezahlte Preis ausgewiesen, also in diesem Beispiel 0,71 Euro.

Der gewichtete Durchschnittspreis, der je Keyword und je Kategorie errechnet wird, bezieht die Anteile der drei Anbieter am deutschen Suchmarkt mit ein.

Mit anderen Worten: Pos. 1 bei Google erzeugt unter Umständen viermal so viele Clicks wie derselbe Platz im MIVA-Netzwerk. Entsprechend muss auch das Monatsbudget auf die einzelnen Anbieter verteilt werden. Für die Gewichtung werden folgende Anteile am Suchmarkt angenommen, da exakte Zahlen auf Grund der unterschiedlichen Statistiken derzeit nicht existieren:
– Google: 70%
– Overture: 20%
– MIVA: 10%

Kategorie Dienstleistung, Geld, Versicherung und Immobilien

2005 enormen Schwankungen unterlegen. Exemplarisch ist hier das Keyword „Datenrettung“, das zu einem der teuersten Suchbegriffen zählt. Hier kann diese Entwicklung gut aufgezeigt werden. Zu Jahresbeginn war für Position 1 ein Klickpreis von 6,25 Euro zu entrichten, der bis zur Jahresmitte auf durchschnittliche 2,84 Euro sank, um dann bis zum Jahresende wieder nahezu den Ausgangswert zu erreichen.

Einen relativ konstanten Zuwachs hatten die Klickpreise im Geld- und Finanzbereich zu verzeichnen. Während die Preise im ersten Quartal leicht von durchschnittlichen 1,27 Euro um 15 Prozent auf 1,08 Euro zurückgingen, zeigte die preisliche Entwicklung einen kontinuierlichen Anstieg auf bis zu 1,73 Euro. Es lässt sich feststellen, dass die die Finanzbranche ein Markt ist, der weitgehend immun gegenüber saisonalen Schwankungen zu sein scheint.

In der Versicherungsbranche befinden sich seit Beginn der Keywordwerbung die teuersten Begriffe überhaupt.
So musste zum Höhepunkt hin für den Top-Begriff der Branche „Krankenversicherung Vergleich“ über 12 Euro pro Click bezahlt werden. Der Anfang des Jahres festgestellte Trend stabiler Preisentwicklung setzte sich bis Jahresende kontinuierlich fort. Werbetreibende, die gegen Ende des Jahres auf Keywords der Branche boten, hatten bis zu 90 Prozent mehr für Position 1 zu bezahlen, als zu Beginn des Jahres.

Die Keywords aus dem Immobilienbereich hatten wohl eine der regelmäßigsten Zuwachsraten der ganzen Untersuchung zu verzeichnen. Teilweise war hier eine Verteuerung von 60 Prozent festzustellen. (Zu beachten ist, dass die Werte immer Durchschnittswerte sind und die Preise für einen Newcomer der Branche gelten, der auf Platz 1 bietet). Dennoch entwickelten sich die Preise sehr regelmäßig und stabil ohne nennenswerte Ausbrüche.

Kategorie Mode, Reise, Shopping

Wie bereits zum Jahresanfang vermutet, gehören die Begriffe aus dem Bereich Mode zu einer Kategorie mit instabiler Preisentwicklung. Vermutlich aufgrund des verspäteten Starts in den Frühling, konkurrierten die Werbetreibenden um die wenigen Konsumenten für Sommermode, was die Preise enorm in die Höhe trieb und mit 57 Cent pro Click im März seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Die Preise erholten sich über den Sommer etwas, um dann mit dem beginnenden Herbstgeschäft im September das Jahreshoch von 61 Cent zu erreichen.

Für die Begriffe aus der Reisebranche lässt sich anhand des SPIXX ein Preisanstieg von 55% im Laufe des Jahres feststellen. Kostete die Buchung im Januar noch 63 Cent, mussten für dieselbe Anzeigenposition zum Jahresende 98 Cent bezahlt werden. Auffällig ist, dass der Preisanstieg in der Nebensaison linear verläuft, in der Hauptsaison hingegen etwas ausbricht. So scheint sich die Annahme zu bestätigen, dass die Reisebranche in eine Kategorie mit saisonalen Preisanpassungen fällt.

Der Preis für eine Buchung stieg im zweiten Quartal von April bis Juli überproportional von 74 auf 95 Cent, während sich die Preise von Juli bis September wieder leicht erholten. Von September bis zum Jahresende zogen die Preise dann wieder an, um im Dezember einen Jahreshöchststand zu erreichen.

Die Kategorie Shopping ist aufgrund der Vielfalt und Inhomogenität der Begrifflichkeiten schwer zu bewerten.
Für das hier untersuchte Mittel der Werte bleibt festzustellen, dass die Trendentwicklung relativ linear verläuft. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Shopping ein Ganzjahresthema für die Werbenden zu sein scheint. Da das Umfeld schwer als Ganzes untersucht werden kann, sollen hier exemplarisch die beiden Keywords „Antiquitäten“ und „Armbanduhren“ hervorgehoben werden, deren preisliche Entwicklung im Laufe des Jahres zwar Schwankungen ausgesetzt war, jedoch bis zum Jahresende wieder die Anfangspreise von Januar erreichten.

Kategorie Auto, Computing, Elektronik

Der Autor und Motormarkt ist eine der stabilsten Kategorien überhaupt, was die Preisentwicklung angeht.

Zwar haben sich die Preise für Top-Positionen im Laufe des Jahres 2005 um 64% verteuert. Die Entwicklung verlief aber sehr konstant von 42 Cent im Januar bis hin zu 69 Cent im Dezember.

Ähnlich wie die Handybranche haben die Computing Keywords nach einem anfänglichen Rückgang erst im zweiten Quartal zugelegt und stiegen dann kontinuierlich bis zum Juni auf 69 Cent. Nach einem kleinen Sommerloch stiegen die Preise weiter und erreichten ihr Jahreshoch im Dezember.

Im Elektronik-, Video-, und Hifibereich zeichnete sich fast noch mehr als im Handybereich die Abhängigkeit von technischen Innovationen ab. Auch hier ist ein ähnliches Muster wie in der Kategorie Handy und Computing zu erkennen: Rücklaufende Klickpreise im ersten Quartal, ein starker Anstieg im zweiten, gefolgt von leicht rückläufigen Zahlen, bis das Weihnachtsgeschäft wieder einsetzt. Dabei beginnen die Klickpreise bei 36 Cent im Januar, steigen dann im Frühjahr innerhalb eines Monats um 55 Prozent.
Nach einer Beruhigung der Preise stiegen sie dann wieder auf 66 Cent bis zum Januar.

Kategorie Beauty, Food, Wellness

Die Keywords der Beauty-Branche gehören einer sehr instabilen Kategorie in Bezug auf die preisliche Entwicklung an. Vermutlich liegt dies an der saisonal bedingten Nachfrage von Beautyprodukten, die erfahrungsgemäß im Frühjahr stark ansteigt. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Keywordpreise von anfänglichen 52 Cent etwa bis Mai stark anstiegen, sich dann aber über den Sommer wieder erholten.

Erst gegen Ende des Jahres, also in Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft zogen die Preise wieder an und erreichten auch das Jahreshoch von durchschnittlichen 81 Cent. Im Jahresverlauf musste also ein Anstieg von ungefähr 55 % festgestellt werden.

Im Bereich „Food“ lässt sich ebenso wie in der Beauty- Branche eine saisonale Preisanpassung konstatieren.
Während die Preise im Frühjahr leicht anstiegen, erholten sie sich im Sommerloch ein wenig, um dann ebenso wie die Keywords der Beauty-Branche mit der vermehrten Nachfrage über Weihnachten wieder anzusteigen.
So haben die Preise auch im Dezember einen durchschnittlichen Maximalwert von 54 Cent erreicht, was einen Anstieg von 54 % im Vergleich zum Januar bedeutet.

Trotz ihrer thematischen Nähe zu einander, divergieren die Werte der Beauty-Branche von denen der Wellness- Branche. Die Wellness-Keywords verzeichneten im ersten Quartal nur einen Preisanstieg von einem Cent, um dann bis Juli aber um 29% zu steigen. Vermutlich wurde auch hier, ähnlich wie in der Reisebranche versucht, die Urlaubsplanungen der potentiellen Kunden abzugreifen.
Dies erklärt auch den Einbruch im Spätsommer, sowie den leichten Anstieg in den Herbstferien. Gegen Ende des Jahres fielen die Preise wieder auf 61 Cent.

Kategorie Handy, Partnersuche

Die Klickpreise im Handybereich sind wie kaum eine andere Kategorie des SPIXX abhängig von neuen Angeboten.
Kaum verwunderlich ist deshalb, dass sich die Werbetreibenden vor der CEBIT bedeckt hielten. Von Januar bis April sanken die durchschnittlichen Anfangspreise von 47 Cent auf 40 Cent. Erst ab April konnte eine kontinuierliche Steigerung der Preise auf schlussendlich 70 Cent verzeichnet werden.

Im Gegensatz hierzu scheint der Partnerbörsenmarkt ein Ganzjahresthema zu sein. Nach einem Anstieg der Preise von 27%, pendelten sich die Werte bis zum Juli auf einem relativ konstanten Niveau von 85 Cent ein. In der zweiten Jahreshälfte sanken die Preise dann wieder kontinuierlich unter den Wert vom Februar.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen