Chancen und Risiken abwägen: Die Unternehmensübernahme nicht als Selbstläufer ansehen

Käufer sollten nicht ohne Beratung in eine Unternehmensübernahme starten. Gute Beratung kann viele Fehler verhindern und die Unternehmensnachfolge von Beginn an zu einem echten Erfolgsprojekt machen.

In Deutschland geht ein Gespenst um, und das heißt Unternehmensnachfolge. Seit Jahren schon stehen regelmäßig viele Tausend Unternehmen zur Übergabe bereit, weil der Eigentümer den Wechsel in den Ruhestand forciert – und wie aktuelle Zahlen zeigen, wird sich diese Situation auch erst einmal nicht ändern. Dass dabei die Mehrheit der Unternehmensnachfolgen nicht innerhalb der Familie stattfindet, sondern durch einen Mitarbeiter oder einen Externen erfolgt, ist das zweite Ergebnis vieler Untersuchungen.

Will heißen: Die Zeiten sind sehr gut für diejenigen, die sich durch die Übernahme eines bestehenden Betriebs ihr eigenes Unternehmen expandieren oder sich selbstständig machen und unternehmerische Verantwortung erwerben wollen. Über alle Branchen hinweg bestehen dafür gute Möglichkeiten, sei es im produzierenden Gewerbe, in Dienstleistungssektoren oder auch in der IT- oder TK-Industrie. Interne und externe Nachfolger können auf diese Weise in eine bestehende Struktur einsteigen und ein bereits etabliertes Unternehmen mit allen seinen Vorteilen übernehmen. Die typischen Startschwierigkeiten einer Gründung werden damit übersprungen – denn der Betrieb funktioniert bereits und kann dementsprechend unter neuer Führung für die Zukunft weiterentwickelt werden.

Aber was bedeutet der Erwerb eines Unternehmens für den Nachfolger, sei es der angestellte Manager des eigenen Hauses (Management-Buy-out /MBO), die Führungskraft eines anderen Unternehmens (Management-Buy-in /MBI) oder auch ein Wettbewerber/Investor, der eine Opportunität zur Erweiterung des eigenen Auftritts oder auch zur Generierung von Synergien ergreifen möchte? Auch wenn die Motivationen jeweils andere sind: Jeder Käufer erwirbt mit einem Unternehmen ein dynamisches, „lebendes“ und sich ständig veränderndes Gebilde. Diese Sache ist mit Chancen und oft hohen Risiken verbunden – deshalb läuft ein Unternehmenskauf auch anders ab als ein Immobilienerwerb, bei dem es zumeist mit einer Besichtigung und der darauf begründeten Entscheidung für oder gegen den Erwerb getan ist.

So definiert sich auch das Vorgehen eines potenziellen Nachfolgers an der Unternehmensspitze. Er muss immer bedenken: Mit der einmaligen Besichtigung einer hübsch gemachten Braut ist der Entscheidungsprozess lange nicht abgeschlossen. Er muss vom Verkäufer genaue Informationen über die Entwicklung der Vergangenheit, den Ist-Stand und die Zukunftsperspektiven erhalten, um sich eine fundierte Meinung über den Wert des Unternehmens zu bilden – das ist der erste Schritt zur Kaufpreisfindung. Er braucht so viele Informationen wie möglich, um eine tragfähige Entscheidung für oder gegen den Erwerb des Unternehmens zu treffen. Schließlich hängt nicht weniger als seine wirtschaftliche Zukunft an dieser Transaktion.

Deshalb ist jeder potenzielle Käufer gut beraten, nicht willkürlich auf die Suche zu gehen und über Hörensagen an Unternehmen heranzutreten. Die Übernahme sollte ein strukturierter Prozess sein und am besten von Experten rechtlich, steuerlich und strategisch begleitet werden. Das bietet die größtmöglichen Erfolgsaussichten und kann Fehler im Rahmen der Transaktion verhindern. Zudem kann ein erfahrener Transaktionsberater auch weitere Kandidaten ermitteln, die in das „Beuteschema“ des Kaufinteressenten passen – denn das erste Unternehmen muss nicht das beste für die jeweiligen Ansprüche sein.

Dipl.-Kfm./MBA Sergio Nicolas Manjon ist Geschäftsführer der Transaktionsberatung AVANDIL GMBH mit Hauptsitz in Düsseldorf. Die AVANDIL GMBH ist die Spezialistin für den Unternehmensverkauf im Klein- und Mittelstand. Sie berät Unternehmer, die ihr Unternehmen verkaufen möchten und dafür am Markt einen Nachfolger suchen. Eine intensive Käufersuche und die Verhandlungsführung bis zum Kaufvertrag bilden den Beratungsfokus in einem speziell auf Mittelständler zugeschnittenen Verkaufsprozess. AVANDIL schließt mit ihren 20 Mitarbeitern jährlich über 20 Unternehmensverkäufe ab (Stand 2016). Entscheidend für den Erfolg sei die intensive Betreuung aller Transaktionsparteien, gegenseitiges Vertrauen und die nötige Prozesssicherheit zu vermitteln und fundierte Entscheidungen herbeizuführen, so Manjon. Mit Hauptsitz in Düsseldorf und Büros an wichtigen Wirtschaftsstandorten ist AVANDIL bundesweit und international aktiv. AVANDIL ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) und im Bundesverband Mergers & Acquisitions (BM&A).

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