Risikomanagement betreiben: Auswirkungen der Corona-Pandemie werden zu spüren bleiben

Die Corona-Pandemie ist zwar auf dem Rückzug, die globale Konjunktur soll in diesem Jahr um 5,6 Prozent zulegen. Dennoch können Unternehmen weiterhin unter den Folgen leiden – und auch in Zukunft kann es immer wieder zu Krisen kommen. Eine professionelle und langfristig ausgerichtete Krisenberatung hilft dabei, vor den Folgen weiterer ökonomischer Verwerfungen zu schützen und die Zukunft abzusichern.

Die wirtschaftliche Krise in der Folge der Corona-bedingten Beschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens weltweit hat viele Unternehmen und Selbstständige hart erwischt. Je nach Branche ist es kurzfristig zu Umsatzeinbrüchen von bis zu 100 Prozent gekommen. Die Konjunktur ist nachhaltig beschädigt und wird mindestens weit ins Jahr 2022 hinein brauchen, um das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen – gesetzt dem Fall, es kommt nicht zu weiteren massiven Einschränkungen und damit einem zusätzlichen wirtschaftlichen Schaden über so gut wie alle Branchen hinweg. 

Immerhin gibt es einen Hoffnungsschimmer: Die globale Konjunktur soll in diesem Jahr um 5,6 Prozent zulegen, erwartet die Industrieländer-Organisation OECD. Das Ende der Corona-Pandemie ist aus ihrer Sicht aus drei Gründen nahe: Mit dem Impfen werden die Industriestaaten die Lockdowns überwinden. Die Konjunkturaussichten haben sich in den letzten drei Monaten vor diesem Hintergrund deutlich aufgehellt. Die Euro-Zone soll immerhin um 3,9 Prozent wachsen, darunter Deutschland um drei Prozent. Weiteres, kontinuierliches Wachstum ist dann ab 2022 zu erwarten.

Dennoch sind die weiteren Risiken nicht gering zu schätzen. Die erste Welle im Frühling 2020 wurde durch den Staat mit umfassenden Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft bekämpft. Es wurden unter anderem neben dem Kurzarbeitergeld auch KfW-geförderte Darlehen und Zuschüsse gewährt. Auch beim zurückliegenden flächendeckenden Lockdown existierten viele Hilfsangebote. Aber die Auszahlungen laufen sehr schleppend und sind an viele Bedingungen geknüpft. Und klar ist auch: Die Möglichkeiten des Staates sind nicht unbegrenzt. Eine weitere Corona-Welle oder eine anderweitige schwere Delle können das Wachstum zunichte machen und viele Unternehmen schmerzhafte Schäden zufügen. 

Daher ist es wichtig, dass sich Unternehmer und Selbstständige zügig mit ihren betriebswirtschaftlichen Strukturen befassen. Es kommt darauf an, frühzeitig die richtigen Schritte zu ergreifen, um eine drohende oder akute Schieflage zu meistern und sich gegen künftige Risiken abzusichern. Steuerliches und betriebswirtschaftliches Risikomanagement ist das Stichwort. Ein professioneller Maßnahmenkatalog mit Blick auf die vielfältigen Krisenthemen hilft dabei, vor den Folgen weiterer ökonomischer Verwerfungen zu schützen und die Zukunft abzusichern.

Dabei stehen vor allem die vier Kernbereiche Erlös-Controlling, Kosten-Controlling, Liquiditäts-Management und Prozessoptimierung im Fokus. Besonders relevant sind dabei die zeitnahe Rechnungsstellung, die Überwachung der offenen Rechnungen und zeitnahes und konsequentes Mahnen sowie die laufende Kontrolle aller Zahlungsvorgänge für eine professionelle Überwachung und Planung der unternehmerischen und privaten Liquidität, beispielsweise hinsichtlich der Möglichkeit der Gewinnentnahme. Ebenso sollen durch die Beratung sinnvolle Investition in Produkte und Dienstleister ermöglicht werden, die einen Unternehmer entlasten und dadurch taktische und strategische Weiterentwicklungen ermöglichen. Die Prozessoptimierung wiederum führt unter anderem dazu, dass Mitarbeiter entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt und wesentliche betriebswirtschaftliche Elemente wie Zeiterfassungs- und Warenwirtschaftssystem optimal genutzt werden. Damit wird zugleich auch für das Finanzamt erforderliche Verfahrensdokumentation sichergestellt.

Apropos Liquidität: Das Liquiditätsmanagement bezeichnet alle Maßnahmen der kurzfristigen Finanzdisposition im Unternehmen, die zur Sicherung der Liquidität und zur Erreichung höchster Effizienz im Zahlungsverkehr durchgeführt werden. Dabei geht es um eine aktive, zielorientierte Steuerung der Liquidität mit dem Ziel, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen und aufrecht zu erhalten. Der Steuerberater ist für laufend erstellte betriebswirtschaftliche Auswertungen wie Soll-Ist-Vergleiche, Controlling-Reports oder auch Branchenvergleiche verantwortlich, um Unternehmer zeitnah zu zeigen, wo das Unternehmen steht, wie es im Vergleich zu Wettbewerbern abschneidet und ob weitere Anpassungen notwendig werden. Das konzentriert sich auf das kurzfristige Cash-Management-Reporting, die mittelfristige Liquiditätsvorschau und die langfristige Liquiditätsplanung für die Stabilität des operativen Geschäftes.

Durch diese professionelle und langfristig ausgerichtete Krisenberatung können unternehmerische Mandanten durch schweres Fahrwasser kommen und präventive Sicherungsmechanismen für eine störungsfreie künftige Entwicklung schaffen. Das hilft auch dabei, in einer erfolgreichen Phase eventuellen Schwierigkeiten in der Zukunft vorzubauen, mit denen heute noch gar nicht zu rechnen ist.

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
Nach oben scrollen