Die Ausstattung von professionellen Tätowierern

Professionelle Tätowierer verwenden im Rahmen ihrer Arbeit eine Reihe von Spezialgeräten. In der westlichen Welt hat sich das Tätowieren weitgehend aus den Bräuchen der Seefahrer entwickelt, die im Zeitalter der Entdeckungen und der Kolonialisierungen populär wurden. Das älteste Tattoo-Studio in Deutschland gibt es seit über 70 Jahren. Es mag nicht verwundern, dass sich dieses in St. Pauli in Hamburg befindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Tätowieren auch in Deutschland einen Aufschwung, als alliierte und sowjetische Soldaten mit Tätowierungen im Land stationiert wurden. Diese Zeit war ein wahrer kultureller Schmelztiegel in der modernen deutschen Geschichte, in dem eine weitgehend unterdrückte und brutalisierte Bevölkerung nach vielen Jahren erstmals wieder mit anderen Kulturen in Berührung kam.

Dieser Artikel ist ein sehr kurzer Leitfaden über die Ausstattung, die von einem professionellen Tätowierer verwendet wird. Manche Künstler entscheiden sich dafür, spezialisiertere Arbeiten wie Stick-and-Poke oder Skarifizierung anzubieten, für die wiederum andere Ausstattungen erforderlich sind.

Sterile Nadeln

Keine Tätowierung ohne Nadel. Moderne Tätowiernadeln sind extrem fein und in vielen verschiedenen Konfigurationen erhältlich. Shading-Nadeln zum Beispiel haben mehrere Spitzen, um ein schnelles Befüllen zu ermöglichen. Moderne Tätowiernadeln haben sich über viele Jahre hinweg weiterentwickelt. Die ältesten gefundenen Tätowiernadeln stammen aus dem Jahr 1450 v. Chr.; sie wurden in Ägypten entdeckt. Nicht immer waren Tätowiernadeln dabei aus Metall. Mehrere Kulturen haben scharfe, hohle Dornen zum Tätowieren verwendet. Professionelle Tätowierer verwenden zudem für jeden Kunden neue Nadeln, um Infektionen zu vermeiden. Die Nadeln werden in versiegelten Paketen geliefert und sind nach medizinischen Standards hergestellt.

Tätowierpistolen

Obwohl einige spezialisierte und traditionelle Künstler Tätowierungen mit der „Stick-and-Poke“-Methode ausführen, verwenden die meisten professionellen Tätowierer eine Tätowierpistole für die überwiegende Mehrheit ihrer Arbeiten. Tätowierpistolen, wie sie von Barber DTS angeboten werden, sind netzbetriebene, motorisierte Geräte, die die Nadel viele hundert Mal pro Minute in die Haut stechen. Der Tätowiervorgang geht so wesentlich schneller vonstatten als bei einer vollständig manuellen Tätowierung. Die erste Tätowierpistole wurde bereits 1891 patentiert und war eine Modifikation eines Entwurfs für ein motorisiertes Werkzeug von Thomas Edison. Tätowierer modifizieren ihre Waffen häufig mit neuen Griffen, um sie ihrem Geschmack anzupassen.

Schablonen

Professionelle Tätowierer zeichnen ein Design in der Regel auf eine Schablone, das dann auf die Haut des Kunden übertragen werden kann. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens kann sich der Kunde anhand einer Schablone ein Bild davon machen, wie die Tätowierung auf seinem Körper aussehen wird, bevor sie dauerhaft in seine Haut gestochen wurde. Zweitens gibt eine Schablonenübertragung dem Tätowierer eine Referenz, mit der er arbeiten kann, während er die Tätowierung vornimmt. Freihändige Entwürfe – also solche, die ohne Schablone ausgeführt werden – erfordern sehr viel mehr Geschick.

Tinte

Im Laufe der Jahre wurden von verschiedenen Kulturen viele unterschiedliche Arten von Tätowiertinte verwendet. Einige Stämme in Afrika hingegen verwenden überhaupt keine Tinte, sondern Ruß. Das Geheimnis der Dauerhaftigkeit von Tätowierungen hat mit der Zusammensetzung der verwendeten Tinte zu tun. Die Pigmentteilchen, aus denen die Farbe der Tinte besteht, müssen so groß sein, dass das menschliche Immunsystem sie nicht abbauen kann. Gelingt es dem Immunsystem, die Pigmentpartikel abzubauen, beginnt die Tätowierung zu verblassen. Dies geschieht jedoch häufig erst nach einigen Jahrzehnten.

Sterilisation

Sterile Ausrüstung und eine saubere Umgebung sind beim Tätowieren unerlässlich. Professionelle Tätowierer tun alles, was in ihrer Macht steht, um eine Infektion ihrer Kunden zu verhindern. Infektionen, die durch eine unhygienische Umgebung ausgelöst werden, können sehr ernst sein. Tätowierer reiben die zu tätowierenden Stellen in der Regel mit medizinischem Alkohol oder einer anderen sterilisierenden Flüssigkeit ab.  

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