Einzelhandel 2017ff

Der stationäre Einzelhandel im Non-Food-Segment dürfte 2017 wohl kaum noch wachsen: das gesamte möglich Wachstum entfällt in Zukunft praktisch nur noch den E-Commerce. Hinzu kommt, dass der Zuzug von  Flüchtlingen, Asylanten etc. abflaut und von dieser Seite eher wenig größere Impulse zu erwarten sein werden. Die Inflation wird weiter leicht ansteigen, so dass es sich bei den überaus niedrigen Zinsen eigentlich nicht lohnt, zu sparen, aber „der Deutsche“ wird es trotzdem tun, da er der Welt nicht traut.

Amazon und ein paar weitere Onliner werden die Märkte noch stärker erobern, aber nur wenige ausgewählte deutsche Unternehmen wie etwa Zalando können da noch mithalten. Das bedeutet á la long scharfe Konzentration. Der Fachhandel kann dabei nur noch durch starke Kooperation gegen halten und überleben: im Einkauf, im Marketing und Vertrieb, aber auch regional. Wer nicht kooperieren will, versteht den Markt nicht, er wird alles verlieren!

Online macht in Kürze, um 2019/20, etwa 20 % des Non-Food Marktes aus. Überall müssen deshalb schnellstens neue Konzepte her, dazu sind besonders die Verbundgruppen des Handels, die ehemaligen Einkaufsvereinigungen gefordert: sie müssen zu Vertriebskooperationen mutieren. Im stationären Geschäft sollten Sie stärker vertikalisieren und stringente einheitliche Systeme bilden. Die Marke steht mehr und mehr im Vordergrund, die Gruppen müssen selbst zu einer starken eigenständigen  Marke werden, zu einer Dachmarke. Wenn sie zudem keine geeigneten Online-Modelle mit harter zentraler Führung in Einkauf, Marketing/Werbung, Vertrieb und auch Preisgestaltung zu entwickeln in der Lage sind, werden auch solche Gruppierungen schnell durch Amazon-Business und ähnliche Modelle ersetzt werden.

Die Marketing-Kosten werden permanent weiter drastisch steigen, die Luft geht endgültig raus aus den Kalkulationen  – und das bei einem momentan pauschalen Flächenüberhang von etwa einem Drittel der gesamten Verkaufsflächen im deutschen stationären Einzelhandel.

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