Kommentar zur Digitalen Agenda der FTTH Council Europe: Wenig Breitband-Zukunftssicherheit

„Die nun verabschiedete Digitale Agenda für Deutschland 2014-2017 ist im Bereich der Breitband-Infrastruktur eine Enttäuschung“, meint Hartwig Tauber, Geschäftsführer der Europäischen Industrieorganisation FTTH Council Europe, „es wurde eine Chance vergeben, Deutschland im Breitbandbereich konkurrenzfähig zu machen. Die 100 Mbit/s, die sich die Europäische Union für 2020 als Ziel gesetzt hat, wären eine minimale Messlatte für ein Land gewesen, das eine Führungsrolle im ICT-Bereich übernehmen will.

Die nun anvisierten 50 Mbit/s sind dagegen ein Kniefall vor den marktbeherrschenden Telekomanbietern, denen die Möglichkeit gegeben wird, ihre veralteten Kupfer- und Funklösungen weiter auszubauen. Unsere Hoffnung ist nun, dass die Bundesregierung zumindest überall dort, wo öffentliche Gelder eingesetzt werden, auf Zukunftssicherheit pocht. Schließlich wäre es eine Verschwendung von Steuergeldern, wenn man diese für kurzfristige Lösungen ausgibt, von denen man bereits heute weiß, dass sie in wenigen Jahren erneut hoch- oder umgerüstet werden müssen. Deshalb sind Glasfasernetze bis zum Haushalt oder zumindest bis in das Gebäude die richtige Wahl – schließlich herrscht hier allgemeiner Konsens, dass diese auch noch in 20 und mehr Jahren eingesetzt werden können.“

FTTH Council Europe:
Das FTTH Council Europe ist eine Industrieorganisation mit dem Ziel, die Verfügbarkeit Glasfaser-basierender Ultra-High-Speed-Zugänge (Fibre tothe Home ? FTTH) für Firmen und Privatkunden voranzutreiben. Das FTTH Council Europe setzt auf FTTH, da nur diese Netzwerke die Bandbreiten-Beschränkungen für Telekommunikation und Internet endgültig beseitigen können. Dadurch werden Services und Applikationen möglich, die die Lebensqualität steigern, die Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen und zusätzlich die Umwelt schonen. Im FTTH Council Europe haben sich mehr als 150 Unternehmen zusammengeschlossen. www.ftthcouncil.eu

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