Post Streik vorbei? Nicht ganz: Online-Händler kämpfen noch mit Rückständen

Online-Händler sind sauer: Wochen nach dem Ende des Streiks bei der Deutschen Post und DHL sind immer noch nicht alle Pakete beim Kunden angekommen. Eine Stichprobe von Trusted Shops hat ergeben: Bei 70 Prozent der befragten Shopbetreiber sind bis heute noch nicht alle Pakete ausgeliefert worden.

Entweder sind Online-Bestellungen, die während des Post-Streiks getätigt wurden, bis heute nicht ausgeliefert oder aber Pakete sind nicht mehr auffindbar. Darüber beschweren sich viele deutsche Shopbetreiber. Sieben von zehn Befragten (70 Prozent) gaben in einer Stichprobe unter 120 Online-Händlern an, dass bis heute nicht alle ihre Sendungen ausgeliefert wurden.

Trusted Shops Rechtsexperte Dr. Bastian Kolmsee zeigt auf, welche negativen Folgen daraus für Shopbetreiber entstehen können: „In erster Linie ist das Ausbleiben der Zustellung gerade für kleine Online-Händler ein finanzielles Problem. Denn das Transportrisiko bei einer Lieferung an einen Verbraucher trägt der Shopbetreiber“, so Dr. Kolmsee. „Teilweise bleibt ihm nichts anderes übrig, als dem Kunden die Ware erneut zuzusenden. Die Kosten für die verlorengegangen Sendungen trägt zunächst der Händler. Unter Umständen kann er aber Ansprüche gegen den Transportdienstleister geltend machen“, führt Dr. Kolmsee weiter aus.Hinzu komme, dass die Widerrufsfrist erst mit dem Zeitpunkt der Zustellung beim Kunden zu laufen beginnt.

Innerhalb dieser Widerrufsfrist kann der Online-Käufer den Kaufvertrag über die bestellte Ware ohne Angabe von Gründen widerrufen und ggf. bezahltes Geld zurückfordern.„Hier sehen wir von Trusted Shops eine besonders große Herausforderung. Geschwindigkeit ist im Online-Handel ein zentraler Erfolgsfaktor. Müssen die Kunden zu lange auf ein Paket warten, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Widerrufs exponentiell an“, weiß Dr. Kolmsee.    
        
   

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