Internet-Datenbanken machen Websites zu Infocentern

Internet und Datenbanken – die Kombination der beiden Super-Techniken bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Zusammen eröffnen die beiden Technologien eine solide Grundlage, in der Informationsgesellschaft von heute und von morgen gutes Geld zu verdienen.

Darum geht es
Internet und Datenbanken – die Kombination der beiden Super-Techniken bietet nahezu ungeahnte Möglichkeiten. Wissen lässt sich leichter verbreiten, und die Welt rückt näher zusammen, auch die Geschäftswelt.

Das World Wide Web ist mittlerweile fast überall auf der Welt, zu jeder Zeit und für jedermann schnell zugänglich. Somit stellt es das beste Vehikel zur universellen Verbreitung von Informationen dar.

Speicherung und Strukturierung von Wissen ist hingegen die Stärke von Datenbanken. Zusammen eröffnen die beiden Technologien eine solide Grundlage, in der Informationsgesellschaft von heute und von morgen gutes Geld zu verdienen.

Anwendungen
Kein Wunder: Internet-Datenbanken sind mittlerweile weit verbreitet. Kaum eine professionelle Website kommt ohne sie aus. Angefangen mit einem simplen Paßwort-System bis hin zu kommerziellen Gigabyte-Datenbanken über Produktkataloge, Reise-Buchungssysteme und personalisierte Kaufempfehlungen – all diesen Anwendungen liegen mehr oder weniger aufwendige Internet-Datenbanken zugrunde.

Interessante Beispiele gibt es wie Sand am Meer. So basiert jede Suchmaschine auf einer Datenbank, die Adressen und Kurzbeschreibungen möglichst vieler Websites im Internet gespeichert hat.

Das wohl größte kommerzielle Angebot im deutschen Internet heißt GENIOS. Das gebührenpflichtige System der Handelsblatt Gruppe, bei dem man auch elektronisch mit Ecash bezahlen kann, umfaßt derzeit etwa 700 unterschiedliche Datenbanken. Neben einer Vielzahl von Zeitungs-, Presse- und Medienarchiven, können dort beispielsweise Handelsregisterauszüge oder Wirtschaftsaufträge recherchiert werden. Produktkataloge, das Herzstück jeder Shoppingsite, basieren selbstverständlich auch auf Datenbanken. Libri, der Buch-Pionier im deutschen Internet besticht durch eine besonders schnelle Titelsuche.

MyWorld das Webkaufhaus von Karstadt bietet viel, ist aber ein bißchen langsam. Einen wirklich schnellen und gut organisierten Produktkatalog bietet das Elektronikkaufhaus Brinkmann.

Umgekehrt haben mit Hilfe einer Web-Datenbank auch ganz herkömmlich Versandkataloge im Internet ein Chance: Versandkataloge.de bietet eine übersichtliche Suchfunktion und ist damit nach eigenem Bekunden sehr erfolgreich. Datenbanken sind natürlich auch beteiligt, wenn Online-Nachrichtendienste für Benutzer persönliche Interessenprofile anbieten. Nach den eingegebenen Präferenzen stellt das System jeweils eine persönliche Online-Zeitung zusammen, wie bei Paperball oder Mein-Yahoo.

Was für die großen kommerziellen Websites gilt, kann für kleinere Angebote nicht falsch sein. Denn je gezielter die Informationen, desto genauer werden die Bedürfnisse der Besucher befriedigt. Und wie wichtig das im Internet ist, wo die Konkurrenz nur einen Klick weit entfernt ist, liegt auf der Hand.

Dynamisch versus statisch
Internet-Datenbanken haben also eines gemeinsam. Sie versorgen Anwender mit genau den Informationen, die diese auch nachgefragt haben. Und das ist ihre Stärke. Immer dort, wo sich Inhalte von Webseiten verändern oder anpassen, spricht man von dynamischen Angeboten. Dynamische Systeme bieten ad hoc (on the fly) erzeugte Inhalte an.

Im Gegensatz zu einfacher Internet-Programmierung, die bestimmte immer gleiche Inhalte statisch im Web darstellt. Dynamische Webseiten bringen hingegen im Idealfall genau das und nur das auf den Bildschirm, wofür der Besucher auch Interesse zeigt. Und das geht so: Auf Anfrage gibt die Datenbank die entsprechenden Inhalte aus. Diese Daten werden dann automatisch in eine HTML-Maske (Template) integriert und fertig ist die ad hoc generierte HTML-Seite.Diese wird dann an den Computer des Besuchers (Client) geschickt und informiert diesen genau nach seinen Bedürfnissen, zumindest nach formalen Kriterien.

Damit ersparen dynamische Webdienste potentiellen Kunden und Werbekonsumenten überflüssige Informationen. Das bedeutet für den umgarnten Besuchern weniger Zeitaufwand, geringere Kosten und somit eine höhere Bereitschaft, die Webadresse wieder anzusteuern.

Tools und Software
Es muß ja nicht gleich eine viele Terabyte große Suchmaschine sein. Für den Start reicht schon eine Datenbank aus dem längst vertrauten Bürosoftwarepaket, die einfach ins Internet gestellt oder aus dem Web heraus verfügbar gemacht werden muß. Zeigen Sie Ihren Besuchern beispielsweise Ihr Filialnetz oder alle Verkaufsstellen oder lassen Sie den richtigen Supportmitarbeiter oder Ansprechpartner gleich online heraussuchen, und schon steigt das Interesse an dem Webangebot enorm.

Im folgenden stellen wir einige einfache Lösungen vor, mit denen sich Datenbanken schnell und ohne hohe Kosten ins Internet stellen lassen, die ohnehin schon auf dem Desktop oder über das Firmennetzwerk laufen. Die Systeme fußen allesamt auf bekannten Standard Softwareprodukten wie Access oder Paradox. Diese brauchen nur noch eine Brücke zwischen dem Computer im Büro und dem weltweiten Internet. Alle neueren Produkte enthalten in der Standard- oder spätestens in der Profiversion solche Verbindungsmodule und bieten somit einen mehr oder weniger bequemen Brückenschlag ins Web. Darüber hinaus tummeln sich auf dem Markt Softwareprodukte, mit denen Desktop Datenbanken unterschiedlicher Hersteller ins Web gestellt werden können.

Die Basis-Zutaten sind also eine bereits vorhandene Datenbank, eine Website und die Software, die zwischen den beiden Systemen eine Brücke schlägt. Diese Brückenfunktion erfüllen die allerneuesten Versionen von Microsoft Access 97, FileMaker Pro 4.0 und Corel Paradox 8 wie angekündigt bereits. Damit können Tabellen, Formulare und Berichte ganz leicht dynamisch erzeugt und ins Web gestellt werden. Zwar schaffen sie nicht die Funktionen von high-end SQL Servern oder Oracle 8, aber jede der im Einzelnen vorgestellten Anwendungen macht schon ihre Arbeit.

File Maker Pro 4.0
Ein schneller und unkomplizierter Aufbau von Datenbank und Internetanbindung. Die unbestreitbaren Vorzüge des Systems aus dem Hause FileMaker überzeugen auf den ersten Blick.

Das Programm beinhaltet ein wirklich ideales Tool, um eine FileMaker-Datenbank ohne viel Aufwand weltweit verfügbar zu machen. Rundherum zeichnet sich diese Software durch ihre leichte Handhabbarkeit aus. Nicht zuletzt ist dafür die überaus gute und klare Dokumentation in Online-Hilfe und Handbuch verantwortlich. Die mitgelieferten Templates schließlich sorgen dafür, daß sich fast wie von allein eine wirkungsvolle Datenbank aufbauen lässt.

Als weitere Vorzüge von FileMaker Pro ist die Cross-Plattform-Fähigkeit zu nennen. Das Integrieren und Abrufen von Grafiken geht kinderleicht. So reiht sich das Programm vor allem durch die überaus einfache Datenbankentwicklung in die Gruppe der Spitzenreiter ein.

Access 97
Die Standarddatenbank unter dem Softwarepaket MS Office ist in einer „Microsoft-Umgebung“ ein besonders gutes Arbeitspferd. Sobald Access allerdings mit Browsern oder Servern anderer Systemhäuser kombiniert wird, verliert sie gewaltig an Boden. Die verbreitete Software ist Bestandteil des MS Office-Pakets.

Für die Internetanbindung ist gesorgt: Tabellen, Berichte und andere Objekte lassen sich direkt in HTML oder in Active Server Pages (ASP) integrieren. Besonders erwähnenswert ist der Setup Wizard.

Dieser führt auch nicht so versierte Entwickler bequem durch die wichtigsten Schritte und macht so das Aufsetzen einer neuen Datenbank im Standarddesign und deren Anschluß ans Web zum Kinderspiel. Wer auf Sicherheit achtet, dem kommt die Unterstützung von geschützten Übertragungsprotokollen im SSL-Format (Secure Sockets Layer) zu Gute.

Paradox 8
Borlands alte Standarddatenbank, die vor zwei Jahren von Corel gekauft wurde, sei hier zuletzt genannt. Und das aus gutem Grund. Handelt es sich doch um ein nicht ganz so hilfreiches Tool, was die Web-Fähigkeit anbelangt.

Zwar geht das Aufsetzen der Datenbank noch ganz leicht von der Hand. Hierbei hilft wie bei MS Access eine Assistentensoftware, die Schritt für Schritt das Einrichten einer Standarddatenbank begleitet und unterstützt. Wenn das ganze allerdings ins Netz gestellt werden soll, fangen die Probleme richtig an. Zwar unterstützt Paradox einen HTML Experten, der bei der Implementierung von statischen Tabellen und Berichten helfen soll.

Außerdem kann der Experte Formulare in HTT Templates umwandeln, die ihre Daten dynamisch aktualisieren. Der Haken an der Sache ist allerdings die Dokumentation und Anleitung durch die Expertensoftware. Die ist so dürftig, daß es ein wirklich schwieriges Unterfangen darstellt.

Andere Brückentools
Die mitgelieferten Tools der einzelnen Datenbanken sind nicht die einzige Alternative für den Anschluß der Datenbestände an das World Wide Web. Dafür steht auch eine schier unübersichtliche Auswahl von Softwareprodukten zur Verfügung.

Die deutsche Software ODARS2web verbindet Datenbanken unter Windows 95 mit einem Server. Mit diesem Werkzeug stellen Sie auch große Informationsbestände im Handumdrehen ins Internet. Hier führt ein Menü bequem und einfach durch die ganze Prozedur und fertig ist die Internet-Datenbank. Teure Programmierer können Sie getrost nach Hause schicken. Eine Vollversion mit Trial-Lizenz ist kostenlos direkt beim Hersteller erhältlich.

Ein ähnliches System ist InfoStage von der BBS GmbH. Auch hier können ohne Programmierkenntnisse Datenbanken erstellt werden bzw. bestehende Datenbanken und Kataloge einfach für eine Internet-Präsentation konvertiert werden. 

Dieser Artikel erschien am und wurde am aktualisiert.
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