Durch Kommunikationspyramide miteinander auf Augenhöhe kommunizieren

Auch wenn Organisationen grundsätzlich eine gute Struktur haben und die Teams funktionieren, hapert es häufig bei der Kommunikation. Daher ist Kommunikation ein wichtiger Bestandteil der Führungskultur und des gemeinsamen Miteinanders.

Der bedeutende österreichische Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut, Philosoph und Autor Paul Watzlawick hat bekanntermaßen das berühmte Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren“ formuliert. Vollständig heißt dieser erste der fünf fundamentalen Leitsätze: „Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren.“ Kurz gesagt bedeutet das, dass man sich nicht durch Inaktivität der Kommunikation entziehen kann. Und einseitige Abbrüche der Kommunikation führen zu Konflikten. Man kann sich der Kommunikation nicht entziehen, indem man kein Wort sagt und andere ignoriert, weil auch das negative Auswirkungen auf das Verhältnis haben wird.

Denn in Unternehmen ist immer wieder ein Problem zu beobachten. Auch wenn Organisationen grundsätzlich eine gute Struktur haben und die Teams funktionieren, hapert es häufig bei der Kommunikation. Entweder alle reden durcheinander, oder aber niemand spricht. Dann gehen Informationen verloren, Mitarbeiter sind sich ihrer Rolle nicht wirklich bewusst und auf den einzelnen Ebenen – vom Management bis zu den Auszubildenden – herrscht Uneinigkeit über Ziele, Aufgaben und Zuständigkeiten. Und das wiederum kann zu Demotivation und Konflikten führen – und in der Folge sinkt die Produktivität.

Daher ist Kommunikation ein wichtiger Bestandteil der Führungskultur und des gemeinsamen Miteinanders. Es passieren laufend Fehler, wenn die Bedürfnisse der Teammitglieder nicht auf den unterschiedlichen Ebenen erfüllt werden und die Beteiligten miteinander auf Augenhöhe kommunizieren (Kommunikationspyramide). Es müssen adäquate Strukturen für die Kommunikation von oben nach unten, unten nach oben und auf gleicher Ebene entwickelt werden.

Erst wenn diese „Kommunikationspyramide“ errichtet ist, weiß jeder, wie er mit wem sprechen kann, von wem er welche Informationen erhält und welche Art der Kommunikation von ihm erwartet wird. Das klingt vielleicht banal. Aber die Praxis in vielen Unternehmen zeigt, dass die Kommunikation nicht richtig funktioniert. Ein Beispiel: Wesentliche Informationen kommen nicht bei den richtigen Empfängern an, weil sie von oben einfach durch die Organisation hindurchfallen oder irgendwo festgehalten werden. Damit geht Akzeptanz für Entscheidungen verloren, und Mitarbeiter erhalten gar nicht die Möglichkeit, sich damit zielgerichtet auseinanderzusetzen und die Konsequenzen der Entscheidung auf ihren Arbeitsalltag zu transferieren.

Teamentwicklung und Kommunikation hängen aus diesem Grund eng zusammen. Alle Mitarbeiter stehen jeden Tag vor kommunikativen Herausforderungen, die direkt oder indirekt mit ihrem eigenen Commitment zum Betrieb und damit dem Unternehmenserfolg zusammenhängen. Und deshalb müssen sie die Funktionsweisen von Kommunikation im Unternehmen kennen, wissen, mit wem welche Themen besprochen werden, welche Wege sie einhalten müssen und, und, und. Das befähigt sie dazu, richtig und zielgerichtet zu kommunizieren, um ihre Kooperation zu stärken, Unternehmensentwicklungen durch passende Kommunikation besser nachzuvollziehen und nach innen und außen anders aufzutreten. Das stärkt die Akzeptanz von Mitarbeitern und Abteilungen und den Unternehmenserfolg durch eine bessere Motivation, Wahrnehmung und Reichweite aller Beteiligten.

Dass diese Entwicklung kein Selbstläufer ist, versteht sich von selbst. Vielmehr ist es notwendig, die Mitarbeiter gezielt zu einer besseren Kommunikation zu führen, die oben anfängt und sich durch alle Reihen hindurchzieht. Im Fokus steht, Strukturen zu schaffen und zu verankern: durch theoretische und praktische Maßnahmen, durch Einzel- und Gruppengespräche, durch eine gezielte Nachbereitung und dem Dranbleiben, um offene Flanken frühzeitig zu erkennen und anpacken zu können. Dann wird gute Kommunikation zum integralen Bestandteil des Unternehmens.

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