Gemeinsam stärker – Technologiekooperationen in Versandhandel und E-Commerce

Von Peter Hartmann, Vorstandsvorsitzender der SPH AG Versandhandel und E-Commerce sind High-Speed-Branchen. Die Wachstumsraten sind hoch, doch ist der Wettbewerb um die Anteile am wachsenden Kuchen knallhart. Versender und E-Marketer buhlen mit immer neuen Angeboten und technischen Features um die Gunst jedes Kunden. Was gestern noch state-of-the-art war, ist heute normal und morgen veraltet.

So wird die technische Entwicklung im Gleichschritt mit steigenden Anforderungen der Anwender immer rasanter und das Management der digitalen Wertschöpfungskette komplexer. Daher müssen sich Anbieter von Versandhandels- und E-Commerce-Lösungen immer stärker spezialisieren, um den hohen Kundenanforderungen gerecht zu werden und im Wettbewerb bestehen zu können. Alleingänge werden im E-Business zunehmend unwirtschaftlicher. Die Zukunft gehört kundenorientiert angelegten Kooperationen. Insbesondere mittelständische Systemhäuser müssen sich beinahe zwingend auf die eigenen Kernkompetenzen konzentrieren und bei komplexen Projekten im Rahmen von Kooperationen Experten für andere Bereiche hinzuziehen. So werden durch die gemeinsame Nutzung komplementärer Ressourcen und Kompetenzen Synergiepotenziale genutzt. Das Ergebnis aus Sicht des Anwenders – also des Versenders oder E-Marketer – ist ein ganzheitliches Angebot über die gesamte Wertschöpfungskette des E-Business. Von intelligenten und kundenorientiert aufgesetzten Kooperationen profitieren alle Beteiligten. E-Commerce-Systemhäuser versetzen sich mit Hilfe von Kooperationen in die Lage, auch als mittelständisches Unternehmen komplexe Projekte über die gesamte Wertschöpfungskette des E-Commerce mit der nötigen Manpower und dem nötigen Spezial-Know-How in allen Teilbereichen abbilden zu können. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der gegenwärtig laufende Auftrag bei der TriStyle-Gruppe mit weit über 2.000 Lizenzen der Versandhandelssoftware in mehreren operativen Einheiten dieser Gruppe. Hierbei handelt es sich um ein Projekt, dass die SPH AG bei aller Leistungsfähigkeit im Alleingang nicht in einer für den Kunden zufrieden stellenden Qualität und Zeitschiene bewältigen könnte. Auf Einzelaspekte der E-Business-Prozesskette spezialisierte Systemhäuser profitieren als Partner durch die Beteiligung an Teilbereichen von größeren Installationen, die als Stand-Alone-Projekte so in der Regel nicht ausgeschrieben werden und mithin für diese Systemhäuser als Auftrag nicht oder nur schwer erreichbar wären. Die Gruppe der Anwender profitiert, da Kooperationsgemeinschaften in der Lage sind, komplexe Projekte in allen Bereichen der E-Commerce-Prozesskette mit dem nötigen Spezialwissen qualitativ hochwertig und Dank der kumulierten Manpower auch in einer möglichst kurzen Projektlaufzeit abarbeiten zu können. Der Versandhändler erhält so eine hoch entwickelte und komplexe Technologie quasi aus einer Hand mit mehreren spezialisierten Fingern. Die SPH AG hat diese Anforderung bereits vor Jahren erkannt und entsprechend gehandelt. Heute bestehen in den meisten Bereichen der E-Commerce-Prozesskette erfolgreiche Kooperationen und unser Haus ist offen für weitere sinnvolle Partnerschaften, die unsere Schlagkraft am Markt weiter erhöhen. Das Nervensystem einer Versandhandelskette sind die Funktionen rund um ERP, CRM, SCM und FiBu. Ein Kernbereich sind daher Softwarepartner. Hier hat sich die SPH AG nach 30 Jahren IBM in Richtung Microsoft geöffnet und eine strategische Partnerschaft für die Branchensoftware SPH-Direct geschaffen. Die Software Microsoft Dynamics AX bildet dabei die Basis für die genannten Bereiche ERP, CRM, SCM und Buchhaltung mit allen Ausprägungen. 2009 zertifizierte Microsoft die SPH AG als erstes Systemhaus für den Versandhandel mit dem höchsten Status im Partnerprogramm Microsoft Gold Certified Partner. Hinzu kommen Partnerschaften zur Schulung der Anwender in der breiten Microsoftbasis. Hier hat die deutschlandweit tätige Steinbeisstiftung einen hervorragenden Namen. Das Steinbeis Transferzentrum IT-BusinessConsulting Lörrach, in der Dynamics-AX-Welt besser bekannt als STZ, hat nicht nur die Anwender von SPH-Direct bei der Ifolor AG, Planet Sports oder Bogner erfolgreich geschult. STZ hat mit seinem Spezialwissen im AX-Bereich auch aktiv die Entwicklung der Software SPH-Direct unterstützt und einen Wissenstransfer auf die SPH-Mitarbeiter durchgeführt sowie Installationen wie die bei Bogner mit seiner Projekterfahrung operativ stark unterstützt. Im Bereich der Systemimplementierung/ Integration von Großprojekten hat die SPH AG mit der Impuls-Solution aus Nürnberg einen soliden Partner. Wenn es in die Schweiz geht, gibt es dort Partner wie MS-Mailservice aus St. Gallen für alle Geschäftsfelder der Versender oder die AXperience AG im Bereich Support und Entwicklung im AX-Umfeld. Die Prozesskette im E-Commerce reicht bekanntlich über die Kernprozesse ERP, SCM, CRM und FiBu weit hinaus. Im Adressmanagement hat die SPH AG Softwaremodule für nationale wie internationale postalische Prüfungen, Doublettenabgleiche, Adress-Anreicherungen, Ermittlung von Umzugsadressen, Sterbedaten, Bankprüfungen und mehr entwickelt. Diese Programme wirken allerdings nur dann, wenn entsprechend gute Basisdaten herangezogen werden können. Zu diesem Zweck unterhalten wir Partnerschaften mit den internationalen Postgesellschaften. Auch bei der Bonitätsprüfung ist ein Miteinander angesagt. Im Zusammenspiel unserer Schnittstellen und Partnern wie Infoscore oder Deltavista stellen wir für unsere Anwender sicher, dass versendete Ware vom Kunden auch mit hoher Sicherheit bezahlt wird. Zahlungsabwicklungen laufen heute oft grenzüberschreitend. Auch hier kann nur ein international aufgestellter Partner wie PayPal oder Datatrans wirklich sicherstellen, dass die Zahlung eines Kunden auch beim Versender ankommt. Diese wenigen Beispiele für sinnvolle Kooperationen unterstreichen eine zentrale Botschaft: Jedem Versandhändler, der auf einen IT-Provider trifft, der ein komplexes Projekt in Alleinarbeit zu leisten verspricht, sei zumindest eine gesunde Skepsis empfohlen. Die Zukunft liegt in der Zusammenarbeit spezialisierter Kooperationspartner, die zum Wohle des Anwenders ihre komplementären Kompetenzen zu einem qualitativ hochwertigen Gesamtprozess aus einem Guss zusammenführen.

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