Erfolgreiche Online-Shops bieten nicht wahllos irgendwelche Produkte an, die nicht zusammenpassen. Die Kunst besteht darin, die Kunden von Kompetenz zu überzeugen und ein stimmiges Produkt-Portfolio zu entwickeln.
Der E-Commerce befindet sich aktuell in einer akuten Umbruchphase. Die Menschen geben fürs Online-Shopping immer mehr Geld aus: 2014 hat der Umsatz im E-Commerce in Deutschland um knapp 20 Prozent zugelegt, von 33 Milliarden im Jahr 2013 auf eben 39 Milliarden. Und für dieses Jahr erwarten die Statistiker einen weiteren Sprung auf knapp 44 Milliarden Euro, also wieder weit mehr als zehn Prozent. Und mittlerweile kaufen 51 Millionen Deutsche Waren im Internet, also 94 Prozent der Internetnutzer über 14 Jahren. Zudem shoppen auch immer mehre Ältere online. Der Anteil der über 65-jährigen Internetnutzer, die Angebote im E-Commerce nutzen, liegt bei 88 Prozent. Vor zwei Jahren waren das noch 79 Prozent.“
Diese stetig steigende wirtschaftliche Bedeutung wirkt sich natürlich auf die Quantität am Markt aus. Immer mehr Unternehmen wollen vom E-Commerce-Trend profitieren und mit ihren Shops online Geld verdienen; sie wollen Kunden gewinnen und von ihren Angeboten überzeugen? Aber kann das allen Shops im WWW gelingen? Diese Frage lässt sich kaum mit einem „Ja“ beantworten, denn nur weil die Anzahl an E-Commerce-Plattformen sich erhöht, gilt das längst nicht für die Qualität. Die ist nicht bei allen am Markt verfügbaren Shops gleichbleibend hoch, vielfach wird unstrukturiert und zusammenhanglos alles angeboten, das irgendwie den Weg ins Lager gefunden hat.
Das kann kaum das sein, was Kunden wirklich wollen. Niemand kann erwarten, dass Käufer sich dauerhaft von einem völlig willkürlich zusammengestellten Waren-Portfolio überzeugen lassen. Da steht in einem Shop die Zahnbürste neben dem Rasenmäher, die Gesichtscreme neben der Spielekonsole. Schafft das Vertrauen in die Produktkompetenz eines Anbieters? Kann sich ein Portalbetreiber wirklich mit sämtlichen Produktgruppen so gut auskennen, dass er für seine Kunden aus allen Bereichen das beste am Markt verfügbare Angebot ermitteln kann? Wohl kaum.
Doch was könnte dann die Zukunft im E-Commerce sein? Immer mehr Online-Shopper wollen nicht von einem Giganten wie in einem riesigen digitalen Kaufhaus bedient werden, sondern auf einer technischen Plattform durch viele verschiedene Shops und Angebote stöbern. Es geht um Abwechslung und individuelle Vielfalt, nicht um intransparenten Einheitsbrei. Das ist dementsprechend ein Grund für den Erfolg von E-Commerce-Plattformen, die eine Vielzahl an Shops versammeln. Und diese Shops wiederum definieren dann ihre eigenen Angebote, ausgehend von ihrer individuellen Spezialisierung. Kunden können dann genau den Anbieter wählen, den sie bevorzugen und bei dem sie finden, wie sie suchen – ohne sich mühsam durch zig verschiedene Portale klicken oder bei Google überhaupt erst einmal nach passenden Anbietern suchen zu müssen. Das Motto lautet demensprechend: Online-Schaufensterbummel auf der digitalen Einkaufsstraße statt riesiges Kaufhaus.
Ziel solcher Anbieter ist es, den Kunden individuelle Vorschläge für ihre Einkaufstour im World Wide Web zu unterbreiten. Und natürlich Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu schaffen. Denn ohne diese Aspekte geht es nicht. Denn wer alles anbietet, kennt sich mit allem eben auch nur ein bisschen aus – deshalb ist es für Kunden besser, einen Anbieter zu suchen, der sich nur einigen wenigen Dingen auskennt. Aber damit eben richtig.
–
Frank Felte, bundesweit bekannter und renommierter Teleshopping-Profi, ist Initiator von www.manybuy.com, der ersten Live-Shopping-Plattform im Internet. Die Seite www.manybuy.com steht Shop-Betreiber sämtlicher Richtungen offen, mittlerweile haben sich mehr als 100 Shops mit ihren individuellen Angeboten der Plattform angeschlossen.