Interaktive Breitband- und Broadcast-Dienste

Auch wenn mobile Videoanwendungen à la Bildtelefonie lange Zeit als Killerapplikation gehandelt wurden, lässt der erhoffte Durchbruch auch weiterhin auf sich warten. Im Festnetzbereich hingegen steigt die Nachfrage nach hohen Bandbreiten und innovative Multimedia-Angebote finden offensichtlich zunehmend Kunden. Eine Aufzählung von Video-Diensten, die eine sinnvolle Anwendung versprechen und Kundenbedürfnisse befriedigen.

IP-TV, mobiles Fernsehen und Triple-Play, was ist eigentlich neu?

Mit den neuen Möglichkeiten des Zugangs zum Internet bei Bandbreiten von derzeit bis zu 6 MBit/s. und bald mit VDSL 50 MBit/s im Festnetz können nicht nur große Dateien schnell übertragen werden. Auch Bewegbilder lassen sich in guter Qualität und mit hoher Auflösung übertragen. Damit ist es vorbei, über das Internet nur kurze Videosequenzen in eher bescheidener Qualität zur Wiedergabe mittels Media-Player, Real-Player oder anderer Player zu übertragen.

Ab ca. 20 MBit/s. ist eine digitale Übertragung auch in Fernsehqualität ohne weiteres möglich. Die erforderliche Bandbreite hängt von den Ansprüchen und der Kompressionsrate ab, mit der das Videosignal codiert wird. So kann das Fernsehsignal also nicht nur per Kabel, über Funk nach DVB-T Standard und via Satellit ins Haus sondern auch über den stationären Internetanschluss! Der Inhalt kann entweder auf dem Monitor eines PCs wieder gegeben werden oder per Settop-Box auf dem Fernsehbildschirm.

Mobil geht das Ganze natürlich auch mittels eines UMTS-Mobilfunkgerätes bei derzeit 384 KBit/s in der Datenübertragung und der Fernsehübertragung mittels des DMB- oder DVB-H-Standards, allerdings bei niedrigen Bandbreiten und nicht in der bekannten Qualität eines Fernsehgerätes. Aber die Displays auf den Mobilfunkgeräten sind ja in der Regel auch wesentlich kleiner.

Triple-Play steht für eine Integrationsstufe, bei der über einen gemeinsamen Zugang Sprache, Internet und Fernsehübertragung geliefert wird. Somit ist nur noch ein Anbieter erforderlich und der Kunde erhält eine Rechnung für alle Dienste. Dies erspart zumindest einen Teil der Administration. Soweit so gut. Aber zunächst ändert sich nicht viel, wenn der gleiche Inhalt über einen weiteren Zugang bereitgestellt wird. Die Gerätekombination PC, Settop-Box und Fernsehgerät wird vielleicht nicht überall auf Begeisterung stoßen, zumal der PC ja auch noch Zugang zum Breitbandanschluss benötigt.

Neue Anwendungen mit IP-TV

Alleine die Tatsache, dass Fernsehprogramme über einen weiteren Weg zugeführt werden, wird sicher keine Änderung der Nutzungsgewohnheiten ergeben. Die Chancen für die Anbieter liegen daher wohl weniger im Kopieren bestehender Angebote als viel mehr in den Bereichen, in denen bislang kein Angebot besteht. Für einen „klassischen“ Netzbetreiber mit einem Breitband-Anschlussnetz bietet IP-TV die Möglichkeit, das eigene Angebot in Richtung Triple-Play aus zu weiten. Von Seiten der Deutschen Telekom ist ein solcher Schritt in Verbindung mit dem Aufbau des VDSL-Netzes sicher zu erwarten. Kabelnetzbetreiber haben dies ja bereits von der anderen Richtung durch Hinzunahmen von Sprachtelephonie und Internetzugang getan. Durch IP-TV wird die Angebotslandschaft also auf jeden Fall vielfältiger werden. Mit eingeschränkten Bandbreiten kann IP-TV natürlich auch über Mobilfunk zur Verfügung gestellt werden.

Da für die Verteilung kein neues Anschlussnetz erforderlich wird, sollte es möglich sein, über den Breitband-Zugang auch spezielle Angebote für kleinere Zielgruppen wirtschaftlich an zu bieten. In diesem Fall ist die Beschaffung des Contents eher eine Hürde, wie die Preise für die Übertragung mancher Sportprogramme belegen. Solche Inhalte, zu denen z.B. auch Kinofilme kurz nach der Premiere gehören, eigenen sich kaum für die Vermarktung an kleinere Zielgruppen. Trotzdem gibt es Zielgruppen wie z.B. ethnische Gruppen, Anhänger ausgefallener Sportarten und Hobbys, die Interesse an spezifischen Inhalten haben und für diese Inhalte auch bereit sind zu zahlen. Die Begrenzung der verfügbaren Bandbreite im Kabelverteilnetz bringt es mit sich, dass nur die Programme ausgestrahlt werden, die zahlenmäßig die meisten Zuschauer finden, so dass die Interessen kleinerer Marktsegmente unberücksichtigt bleiben müssen. Mit Hilfe von IP-TV könnte sich dies ändern.

In eine ähnliche Richtung gehen Ansätze, für spezielle Anforderungen regelmäßig individualisierte Nachrichten zusammen zu stellen und per Abonnement zu vermarkten. Vergleichbare Angebote sind spezielle Newsletter im Print-Markt, die hierdurch eine neue Konkurrenz bekommen werden. Die multimedialen Möglichkeiten des IP-TV erlauben neben dem gedruckten Text Bilder, Sprache und Filmsequenzen und können somit einen ungleich höheren Informationsgehalt transportieren. Trotzdem können bei diesen multimedialen Inhalten immer noch ergänzende Textversionen zum Ausdruck bereitgestellt werden. Eine andere Option ergibt sich durch die Interaktionsfähigkeit von IP-TV. Neben dem Entertainment-Umfeld mit interaktiven Spielshows könnte das E-Learning auf diesem Wege neue Impulse bekommen. Dies könnte gerade für die mobile Nutzung interessant sein, wenn die Datenübertragungskosten weiter sinken.

Für Unternehmen kann IP-TV eine interessante Erweiterung ihrer Kommunikationsmöglichkeiten in Richtung auf Geschäftspartner und Kunden schaffen. Bannerwerbung kann mit Filmsequenzen unterlegt werden, Kunden-Newsletter werden durch entsprechende multimediale Inhalte aufgewertet, die Werbung kann neue Möglichkeiten zur Darstellung und Differenzierung einsetzen. Aber nicht nur Werbung ist ein mögliches Feld. Die Vorstellung neuer Produkte kann lebendiger als mit einem gedruckten Prospekt erfolgen und die Bedienungsanleitung in Form eines Films erspart dem Anwender die manchmal schwierige Umsetzung der schriftlichen Beschreibungen. Gleiche Möglichkeiten eröffnen sich im Servicefall. Die für einen Anwender teilweise schwer nach zu vollziehenden Informationen eines Hotline-Mitarbeiters am Telefon können durch spezielle Multimedia-Informationen für die häufigsten Probleme und Störfälle verständlich aufbereitet werden. Wenn diese Informationen auf der Website für Kunden zugänglich sind, lassen sich auf diesem Wege bereits eine Reihe von Standardanfragen erledigen, ohne dass ein Hotline-Mitarbeiter bemüht werden muss. Dies reduziert für das Unternehmen die Kosten und der Kunde wird in der Regel mit der Problemlösung eher zufrieden sein, da sie jederzeit verfügbar und wiederholbar ist bei gleichzeitig besserer Verständlichkeit.

Die Schulung und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter kann durch den Einsatz von IP-TV verbessert werden und gerade die Interaktivität verspricht eine bessere Einbindung des Lernenden, so dass Lernerfolge effizienter erzielt werden können.

Wer braucht mobiles Fernsehen?

Für IP-TV scheint es eine Reihe von sinnvollen Anwendungen zu geben, die sowohl den Unternehmen als auch den Nutzern Vorteile bringen. Wie sieht es aber mit dem neuen und rechtzeitig vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft 2006 in einigen ausgewählten Großstädten in Deutschland nach dem DMB-Standard eingeführten Dienst des mobilen Fernsehens aus? Hierfür ist zunächst ein neues Handy erforderlich und es wird wohl einige Monate dauern, bis eine größere Anzahl und Auswahl von Endgeräten zur Verfügung steht. Um mobiles Fernsehen nutzen zu können, ist ein Zusatzvertrag erforderlich, der Kosten in Höhe von ca. € 10 pro Monat mit sich bringt. Diese Kosten kommen natürlich zusätzlich zu Mobilfunk- und GEZ-Gebühren, Kabelanschluss oder anderen Kosten. Dafür kann auf einem Mini-Display dann unterwegs das laufende Fernsehprogramm von 4 Programmen verfolgt werden.

Das erst in 2007 marktreif zur Verfügung stehende DVB-H Angebot, das einen für die Handy-Nutzung abgewandelten DVB-Standard einsetzt, kann am Start voraussichtlich 16 und im Endausbau 50 Programme übertragen. Damit ist der abgeleitete DVB-Standard DMB auf jeden Fall überlegen. Erste kommerzielle Chipsets für den Einbau in mobile Endgeräte wird es ab Anfang 2007 geben (z.B. von Qualcomm). Es gibt sicher Situationen, in denen es gut wäre, mobiles Fernsehen verfügbar zu haben, z.B. in einem längeren Stau auf der Autobahn, bei Wartezeiten am Bahnhof oder Flughafen. Auf der anderen Seite sind dies eher seltenere Nutzungsfälle im Vergleich zur mobilen Telephonie und die Monatsgebühren stellen eine Eintrittsbarriere dar. So wird das mobile Fernsehen in der „klassischen“ Form vermutlich eine Nischenanwendung bleiben.

Anders könnte es aussehen, wenn neben dem bzw. anstelle des Standard-Fernsehprogramms spezielle Informationsinhalte angeboten werden, wie sie auch schon in Verbindung mit IP-TV beschreiben wurden. Insbesondere bei Informationen mit hoher Aktualität, die der Nutzer unterwegs braucht oder auch nur wünscht, bringt dieses Angebot einen tatsächlichen Mehrwert. Diese multimedialen Informationen können natürlich grundsätzlich auch nach dem MMS-Standard verteilt werden, die nicht nur in Form eines Abonnements vermarktet werden sondern auch mit einer Zahlung pro Nutzung. Eine Stärke haben sowohl IP-TV wie auch mobiles Fernsehen über das Handy, den Rückkanal! Damit bieten sich beide Medien grundsätzlich für interaktive Programme an, die im heutigen Kabelverteil-Fernsehen nur mit Aufwand zu realisieren sind. Auch bei der Ausstrahlung nach dem DVB-T Standard muss man auf die Rückkanalfähigkeit verzichten

Das mobile Fernsehen per Handy hat neben dem Rückkanal auch noch den Ortsbezug. Damit lassen sich vermutlich neuartige Formen interaktiver Unterhaltung und Information realisieren. Für den Kreis der Spiele-Entwickler ist das sicher eine interessante Option. Damit das mobile Endgerät sinnvoll für Bewegbildinformationen genutzt werden kann, ist schon bei der Produktion die Größe (bzw. die Kleinheit) des Displays zu berücksichtigen. Dies setzt spezielle Produktionen zusätzlich zum Standard-Fernsehangebot voraus und Redaktionen, die die Informationen beschaffen und aufbereiten. Die Informationsinhalte können entsprechend der Zielgruppeninteressen recht vielfältig sein: Sportergebnisse, wirtschaftliche Nachrichten, Börsenkurse, politische Nachrichten, Veranstaltungen, Sonderangebote, …

Damit mobile Bewegbildangebote erfolgreich angenommen werden, sind Unternehmen erforderlich, die die Diensteentwicklung, die Redaktion und die Produktion übernehmen. Selbst bei niedrigen Produktionskosten stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Nicht nur die absolute Größe der Zielgruppe ist zu berücksichtigen, sondern auch der Aufwand bei der vertrieblichen Bearbeitung und Ansprache der potenziellen Kunden. Im Bereich der Spieleindustrie ist dieses Risiko vermutlich für das neue Medium vermutlich geringer aufgrund der bestehenden Erfahrungen mit den Spielekonsolen.

Neben der Größe des Displays könnte die Standzeit des Akkus möglicherweise limitierendes Element bei der Nutzung des Mobilfunkhandys als „Fernsehgerät“ sein. Zwar sind die Standby-Zeiten der Akkus in den letzten Jahren wesentlich besser geworden und erreichen Werte bis zu einer Woche. Bei durchgehendem Sende- und Empfangsbetrieb und bei eingeschaltetem Farbdisplay dürfte sich dies schnell wieder in den Bereich von Stunden verkürzen. Und wenn dann nach längerem Fernsehkonsum wegen niedriger Akku-Leistung kein Gespräch mehr geführt werden kann, wird man beim nächsten Mal vermutlich wieder zurückhaltender beim mobilen Fernsehgenuss sein.

Die bessere Alternative für mobiles Fernsehen ist auf absehbare Zeit sicherlich DVB-T, zumindest in den Regionen, in denen DVB-T empfangbar ist. Die Anzahl der Sender ist mit derzeit ca. 25 ungleich größer, die Bildqualität um Quantenstufen besser und der Empfang ist (bis auf die GEZ-Gebühren) kostenfrei!

Triple-play – Integration von Inhalteangeboten

Triple-Play umschreibt die Verbindung von Sprachkommunikation, Internetzugang und Mediennutzung. In diesem Sinne wird Triple-Play heute bereits von den meisten Kabelnetz-Betreibern angeboten. Die Konvergenz bleibt hierbei zunächst allerdings auf die Tatsache begrenzt, dass die Dienste auf dem Wege über das Breitbandkabel in den Haushalt kommen. Weitergehende Lösungen könnten in Verbindung mit Video-on-Demand, individualisierten, ortsbezogenen oder auf anderem Wege aufbereiteten multimedialen Inhalten realisiert werden.

Der Konvergenz-Anbieter leistet bei Triple-Play die Entwicklung, Vermarktung und das Inkasso für die Dienste und kann grundsätzlich auch Transaktionsdienste realisieren, die für die Abrechnung der Inhalte-Nutzung (Videofilme, interaktives TV, Spiele, … ) eingesetzt werden können. Ein Mobilfunkgerät kann die Rolle eines Steuerungsinstruments übernehmen – quasi die Fernbedienung für Triple-Play Dienste. Sowohl das Mobilfunkgerät als auch ein PC können bei interaktiven Anwendungen (interaktives Fernsehen, Spielshows, Lernprogramme etc.) für den Rückkanal genutzt werden. Die Abrufe der Inhalteangebote lassen sich bei Orts-unabhängiger Nutzung mithilfe des HLR erfassen und über die bestehende Vertragsbeziehung zusammen mit anderen Kommunikations-Dienstleistungen abrechnen.

Neben dieser Form des Orts-unabhängigen Triple-Plays wird es auch die rein mobile Version mit der Wiedergabe der multimedialen Inhalte auf tragbaren Geräten, wie z.B. einem Smartphone, geben. Der Geschäftsprozess an sich ist hierbei analog, die Inhalte und ihre Aufbereitung werden sich aber von denjenigen für die Festnetz-Nutzung unterscheiden. Zu erwarten ist, dass hier individualisierte Nachrichten, Informationen mit Bezug zum Standort, Auskunfts- und Buchungsdienste sowie interaktive Spiele im Vordergrund stehen, wobei die jeweiligen „Sendungen“ kürzer als im herkömmlichen Fernsehen sein werden (3 bis 5 Minuten Spots). In Verbindung mit der Interaktivität werden völlig neue Fernsehformate möglich als heute.

Ein Erfolgsfaktor der Triple-Play Dienste ist neben der Attraktivität und Aktualität der verfügbaren Inhalte die Preisgestaltung – wie bei den meisten anderen Telekommunikationsdiensten auch. Ob hierbei eine Abrechnung „per use“ oder über definierte Pakete bis hin zu einer echten Flatrate erfolgt, wird von den mit den Inhalte-Besitzer vereinbarten Einkaufskonditionen abhängen, von der Akzeptanz durch die Zielgruppe und nicht zuletzt von der Risikobereitschaft des Anbieters. Die allgemeine Tendenz im Markt spricht für das Angebot von Paketen mit festen monatlichen Preisen, da diese für den Verbraucher am ehesten kalkulierbar sind und eine höhere Akzeptanz versprechen.

Triple-Play öffnet die Möglichkeit, dass andere Anbieter neben den heutigen mit ins Spiel kommen. Auch für den virtuellen Netzbetreiber nach dem MVNO-Modell (Mobile Virtual Network Operator) kann Triple-Play ein mögliches Angebot sein.

Erfolgsfaktoren für die Vermarktung von Multimedia-Diensten

Die Tatsache, dass einige Mehrwertdienste wie SMS, Klingeltöne etc. sich nahezu von alleine und mit großem Erfolg entwickelt haben, ist keine Garantie, dass jeder neue Dienst automatisch zum Erfolg wird. Das kommerzielle erfolgreiche Angebot von mobilen Mehrwertdiensten setzt das Erfüllen einiger Erfolgsfaktoren voraus:

– Die Anwendung muss technisch erprobt sein und darf nur minimale Ausfallwahrscheinlichkeiten haben

– Für den Nutzer muss der Dienst einen objektiven oder zumindest gefühlten Nutzen haben, der sich quantifizieren lässt und einen Mehrpreis zu rechtfertigt

– Die Pflege und Aktualisierung der angebotenen Dienste muss sichergestellt sein

– Die vermarkteten Inhalte sind aktuell zu halten

– Die Kommunikation und Vermittlung des Nutzen ist ohne größeren Erklärungsbedarf möglich

– Die Anpassung der Schnittstellen zur Nutzung mit unterschiedlichen Endgeräten muss für den Nutzer unmerklich erfolgen (seamless communication)

– Der Nutzer muss Vertrauen in den Anbieter und seine Seriosität haben, das Abrechnungssystem muss Sicherheit gewähren

– Das Geschäfts- und Preismodell sollte einfach und transparent für den Anwender sein. Flat-Rate und Paketangebote senken Eintrittsbarrieren

Die Erfüllung der Erfolgsfaktoren stellt hohe Ansprüche an den potenziellen Anbieter und erfordert eine genaue Planung sowie die Durchführung von Marktuntersuchungen und Markttests.
Bedeutung der interaktiven Multimedia-Dienste wird weiter steigen!

Schon die reine Sprachkommunikation ist weder aus dem privaten noch aus dem geschäftlichen Umfeld weg zu denken. Die sich aus der digitalen Datenkommunikation ergebenden zusätzlichen Einsatzbereiche erlauben gerade für den Einsatz bei Unternehmen zusätzliche Chancen, die bislang bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind.

Unter den Video-Diensten ist Triple-Play auf Convenience ausgerichtet und ermöglicht einen flexiblen Abruf von speziellen Inhalten zu jedem beliebigen Zeitpunkt und je nach Ausgestaltung auch an fast jedem Ort. Die Angebotsbündelung von Telephonie, Internet- und Fernsehnutzung ermöglicht Pakete mit einer gemeinsamen Rechnung und transparenten Preisstrukturen. Obwohl die Einführung von Triple-Play bislang nur angekündigt wurde, ist an einem Erfolg nicht zu zweifeln. Eine wichtige Erfolgsvoraussetzung ist ein Breitbandzugang mit mehr als 25 MBit/s., der z.B. über VDSL und den Glasfaseranschluss zum Haushalt möglich wird. Für die portable Nutzung mit einem WiMAX- oder Mobilfunkanschluss eignet sich Triple-Play eher nicht.

Für IP-TV sind interessante Marktpotenziale zu erwarten, insbesondere im Bereich der Business-to-Business und der Business-to-Consumer Anwendungen. Im Bereich den traditionellen Fernsehens bietet IP-TV für klassische Netzbetreiber und MVNOs eine Möglichkeit zum Einstieg in Triple-Play Angebote über Breitband-Zugänge. Für die mobile Bewegbildübertragung sind die potenziellen Anwendungen zwar durchaus vorstellbar. Ob sich eine wirtschaftliche Umsetzung mit zielgruppenspezifischen Angeboten ergibt und welche Anwendungen tatsächlich eine hinreichend große Zielgruppe finden, bleibt ab zu warten. Der Spielebereich wird aber vermutlich entsprechende Produkte anbieten, die die Interaktionsfähigkeit nutzen und vielleicht auch den Ortsbezug. Die besondere Stärke von IP-TV und mobilem Fernsehen ist auf jeden Fall die Rückkanalfähigkeit, die als Basis für neuartige Informations- und Unterhaltungsformate dienen kann, die sich deutlich vom heutigen Verteil-Fernsehen unterscheiden können.

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