Rundum-Paket für den digitalen Bildungspakt: So werden Schulen schnell digital

Schulen haben keinen CIO, da ist jetzt Hilfestellung gefragt.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang des Jahres hat in den meisten deutschen Schulen für viel Aufregung und Chaos gesorgt. Im Zuge von Homeschooling und der Umstellung auf verteilten Unterricht wurde deutlich: Die Digitalisierung kam an vielen Bildungseinrichtungen bisher viel zu kurz. Unterricht ohne Präsenz gestaltete sich weder für Lehrkräfte noch für Schüler*innen leicht. Mit der zweiten Corona-Welle noch vor dem Winter 2020 stellt sich nun heraus, dass seither nicht viel passiert zu sein scheint. Noch immer mangelt es an Hard- und Software sowie den notwendigen digitalen Kompetenzen, um den Unterricht pädagogisch wertvoll und effektiv remote gestalten zu können.

Wenn sich Corona in den Bildungseinrichtungen so rasant ausbreitet, wie es aktuell der Fall ist, brauchen Schulen dringlich eine vorausschauende Digitalstrategie – und eine solide Digitalisierungspraxis! Doch was genau hält eigentlich Bildungseinrichtungen und Lehrkräfte von einer erfolgreichen Umsetzung digitalen Unterrichts ab? Die Erfahrung zeigt, dass besonders drei Punkte hinderlich sind:

1. Zeitmangel

Neben den vielen Herausforderungen der Lehrtätigkeit ist das gesamte Schulpersonal nun zusätzlich mit der Belastung der Pandemie und ihren Auswirkungen konfrontiert. Gerade jetzt, in der die Zeit für diese Extra-Aufgabe benötigt wird, fehlt sie an noch mehr Ecken als zuvor. Eine komplette Schule digital aufzurüsten, erscheint anspruchsvoll und zeitintensiv – und ist dies ohne die nötigen Kenntnisse und Unterstützung auch.

2. Budgetknappheit

Im Zuge des Digitalpakts stellt der Bund über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt fünf Milliarden Euro für die digitale Aufrüstung der Bildungseinrichtungen zur Verfügung, davon allein in dieser Legislaturperiode 3,5 Milliarden Euro. Doch wie viel Geld steht der jeweiligen Schule zu? Nach welchen Kriterien wird dies bemessen und wie genau stellt man einen Antrag für die Fördergelder? All das sind Fragen, die zusätzliche Hürden im Digitalisierungsparcours darstellen.

3. Angst

Eine der größten Herausforderungen für viele Lehrkräfte stellen das fehlende technische Fachwissen und die damit verbundene Unsicherheit im Umgang mit moderner Technik dar. Es kann nicht von allen erwartet werden, sich über Nacht ohne zusätzliche Unterstützung das benötigte Verständnis und Know-how anzueignen – ganz abgesehen von dem bereits erwähnten Aspekt der Zeitnot. Auch entsprechende Schulungen wollen geplant, finanziert und in den vollgepackten Berufsalltag integriert werden. Denn in der Lehrer-Ausbildung kommt die digitale Welt noch immer zu kurz: Laut einer aktuellen Umfrage der Economist Intelligence Unit im Auftrag von Microsoft empfinden immer noch nur 38% der Befragten das Lehramtsstudium als ausreichende Vorbereitung auf die Nutzung digitaler Technologien im späteren Schulunterricht. Für jeweils 36% bzw. 31% stellen der Mangel an technologischen Hilfsmitteln sowie die fehlenden Schulungen für Personal die größten Hürden der Digitalisierung dar. Dabei erachten die meisten Befragten Technologie als wertvolle Komponente im Unterricht und für Lernprozesse. Die wichtigsten wahrgenommenen Lernprozesse stellen dabei motivierende Lernerfahrung und selbstgesteuertes Lernen dar.

Im Fach Digitalisierung ist die Versetzung gefährdet

Nur ein greifbares Beispiel zum Stand der Ausstattung: An deutschen Schulen kommen in der Realität im Durchschnitt auf elf Schüler*innen ein Rechner – auch wenn das Robert-Bosch-Institut eine 1:1-Ausstattung, bei der alle Lernenden jeweils ein eigenes Gerät nutzen können, empfiehlt. Die mangelhafte Ausstattung in Sachen digitaler Infrastruktur zeigt auch der jüngst veröffentlichte EU-Bildungsbericht. Dieser belegt, dass deutsche Schulen deutlich unter dem EU-Durchschnitt liegen, wobei Grundschulen das traurige Schlusslicht bilden. Im Schuljahr 2017/18 besuchten nur 9% der Grundschüler*innen eine “gut digital ausgestattete und digital vernetzte Schule”. Gerade mal ein Drittel der deutschen Schulen waren auf den Lockdown gut vorbereitet. Und das sind lediglich Zahlen zu den Einrichtungen selbst, über die notwendige Ausstattung der Schüler*innen daheim, die überhaupt erst den Zugang zu den digitalen Formaten ermöglicht, wird hier noch gar nicht gesprochen. Im Fach Digitalisierung kann man dem deutschen Bildungswesen also maximal ein Mangelhaft ausstellen. Versetzung gefährdet!

Der Weg ist das Ziel!

Corona erhöhte den Druck auf den Bildungsbereich noch um ein Vielfaches. Eine 54-jährige Lehrerin bringt die Problemlage auf den Punkt: „Jetzt kommen die allgemeinen Hygieneverordnungen der Bundesregierung und gleichzeitig das digitale Klassenzimmer. Dadurch werden meine Sorgen nicht kleiner. Ich habe Deutsch und Geschichte studiert, keine Informatik. Wer hilft mir und meinem Kollegium?“

An Schulen gibt es eben keinen CIO! Um Bildungseinrichtungen, Lehrenden und Lernenden den Weg zum digitalen Unterricht so einfach wie möglich zu machen, braucht es ein ganzheitliches Konzept, wie das von Surface4Education, das ohne weiteren Mehraufwand für die Schule einen Rundum-Service bietet. Angefangen bei der Analyse des Istzustands und einer individuellen Beratung für die jeweilige Einrichtung. Optimaler digitaler Unterricht ist flexibel auf die Bedürfnisse der Schüler*innen, aber auch die der Lehrkräfte ausgerichtet.

Schule digital, jetzt und in Zukunft

Jetzt, im Zuge der zweiten Corona-Welle, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Schulen wieder schließen müssen, und der Handlungsbedarf ist somit akut. Je länger Schulen geschlossen bleiben, umso stetiger sinkt auch die Motivation der Kinder, besonders, wenn ihr Unterricht lediglich aus dem Ausfüllen von Arbeitsblättern zu Hause besteht. Es droht ein weiteres Schuljahr verlorenzugehen. Am Gelingen der digitalen Bildung hängt nicht weniger als die Zukunft einer ganzen Generation. Um nicht nur für eine potentielle erneute Schließung der Bildungseinrichtungen resilient aufgestellt zu sein, sondern auch die lange verschlafene, aber dringend benötigte Digitalisierung der Schulen voranzutreiben, gilt es jetzt, schnell zu handeln. Viele Dinge, die sich bewährt haben, sollten auch nach der Pandemie bleiben: Dazu gehören z.B. die Ergänzung des Unterrichts durch barrierefreie digitale Formate oder die Möglichkeit des digitalen Elterngesprächs. Damit sich Lehrkräfte trotzdem voll und ganz auf ihre Schülerschaft konzentrieren können und Schulleitung sowie Schulverwaltung keine zusätzlichen Bürokratie-Hürden überwinden müssen, bedarf es Nachhilfe z.B. durch agile IT-Partner, die Schulen, Lehrkräfte und Schüler*innen befähigen, ganzheitlich digital lehren und lernen zu können. So könnten wir die Schulen praktisch über Nacht von der digitalen Steinzeit ins Hier und Heute hieven.

Über den Autor

Marcus Rieck ist Geschäftsführer der Aluxo GmbH, einem IT-Systemhaus mit Fokus auf Microsoft Cloud Services und Surface-as-a-Service, mit Sitz in Heidelberg. Aluxo verfolgt den Full Service-Ansatz und bietet Lösungen auf Basis von Microsoft Hardware und Software – zur Miete oder zum Kauf.

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