Produktpiraterie verursacht jährlich weltweit einen Schaden in Höhe von 1,8 Billionen US-Dollar(1). Markeninhaber verlieren durch Fälschungen geschätzte 10 Prozent ihres Bruttoumsatzes(2). In Deutschland büßt die Wirtschaft durch Fälschungen zwischen 20 bis 30 Milliarden Euro pro Jahr ein, 70.000 Jobs fallen dadurch weg(3): Das sind nur einige der über 200 Daten, die der Online-Markenschutz-Spezialist NetNames in seinem neuen Report „Counting the Cost of Counterfeiting“ aus Dutzenden Untersuchungen aus aller Welt zusammengetragen hat. Vor ihrem Hintergrund beschreibt der Bericht die Kernfragen, mit denen Marken beim Thema Fälschungen konfrontiert sind, und gibt praktische Hinweise zu Gegenmaßnahmen.
Der Report von NetNames zeigt deutlich, dass für Unternehmen viel auf dem Spiel steht: So hat durch den Boom von Social Media die Gefahr durch Produktpiraterie keinesfalls abgenommen. Im Gegenteil: In 2014 stieg allein der Verkauf von gefälschten Gütern über Social Media um 15 Prozent(4). Und auch das Marktvolumen von Fälschungen wächst weltweit jährlich weiterhin um 15,6 Prozent(5). Ein große Gefahr geht ebenso von gefälschten Internet-Auftritten aus: 78 Prozent aller Verbraucher geben an, dass sie eine Marke meiden würden, wenn sie auf einer betrügerischen Webseite landen, die vorgibt, die Marke zu vertreten(6).
NetNames gibt in dem Report abschließend Empfehlungen, was Unternehmen gegen Fälscher und Fälschungen unternehmen können. André Stadelmaier, Sprecher von NetNames Deutschland: „Vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Kosten durch Fälschungen sollten Unternehmen frühzeitig reagieren. Viele Betrugsfälle lassen sich zum Beispiel bereits im Ansatz durch proaktive Aufklärung der Verbraucher über Vorgehensweisen von Fälschern und durch Tipps zum Erkennen und Vermeiden von gefälschten Produkten verhindern. Immerhin halten 90 Prozent aller Verbraucher Fälschen für unmoralisch(7). Darüber hinaus ist es sinnvoll, spezielle Webites einzurichten, über die Verbraucher die Echtheit eines erworbenen Produkts prüfen und Betrugsfälle melden können.“
Im Online-Markt einen Schritt voraus bleiben
„Um im Online-Markt Betrügern einen Schritt voraus zu bleiben und die Risiken durch Cybersquatter, Typosquatter und kriminelle Online-Shops einzudämmen, empfiehlt sich eine zentrale Kontrolle der Domain-Namen, die für das eigene Unternehmen relevant sind oder relevant werden könnten“, so Stadelmaier weiter. „Damit bleiben Unternehmen Betrügern in vielen Fällen einen Schritt voraus. Die neuen generischen Top-Level-Domains wie „.shop“, „.bank“ oder „.luxury“ schaffen fast unendlich viele neue Möglichkeiten für Kriminelle, Webadressen zu registrieren, die scheinbar mit einer Marke verbunden sind. Ausgesprochen weiterführend ist auch, die Angebote von Online-Händlern aktiv zu beobachten. Wenn Preise signifikant geringer sind als die UVP, ist dies beispielsweise ein starker Indikator dafür, dass etwas nicht stimmt.“
Stadelmaier abschließend: „Markenanbieter sollten sich mit anderen Unternehmen zusammenschließen, um ihre Ressourcen, ihr Wissen und ihren Einfluss zu bündeln. So lassen sich Synergieeffekte erzielen, durch die besser und effizienter gegen Produktpiraterie vorgegangen werden kann. Auch die Ernennung eines speziellen Markenschutz-Managers oder zumindest eines Markenschutz-Verantwortlichen ist empfehlenswert. Die entsprechende Führungskraft kann intern und extern die Aufmerksamkeit für die Herausforderungen schärfen und entsprechende Gegenmaßnahmen koordinieren.“
Produktpiraterie und Internet – eine hochbedrohliche Mischung
Gary McIlraith, CEO von NetNames: „Auch wenn wir ohne Zweifel eine weltweite Explosion der Fälschungswirtschaft wahrnehmen, ist es das Aufeinandertreffen von Produktpiraterie und Online-Welt, das am meisten Benzin ins Feuer gießt. Markeninhaber werden täglich mit Online-Fälschern und mit skrupellosen E-Commerce-Seiten konfrontiert, die immer wieder Marken- und Logorechte verletzen, um das Aussehen und den Eindruck genuiner Outlets zu kopieren. Hinzu kommt, dass Fälscher ihre Taktiken ständig anpassen, um in der ständig wechselnden Online-Umgebung weiterhin das Vertrauen missbrauchen zu könne. Beispielsweise nutzen sie verstärkt Social Media und mobile Anwendungen als Kanäle für illegale Verkäufe.“
McIlraith weiter: „Marken stehen in der Verantwortung, ihre Kunden vor gefälschten Waren zu schützen, insbesondere wenn eine ernsthafte Gefahr für Verbraucher besteht – etwa durch gefälschte Medikamente, gefälschtes Make-up oder gepanschten Alkohl. Außerdem können sich Fälschungen signifikant auf den Ruf und den Umsatz einer Marke auswirken. Für Unternehmen ist es von entscheidender Bedeutung, genuinen Kunden-Traffic und legitime Vertriebswege zu schützen, um die Chancen, die Online-Kanäle bieten, zu maximieren.”
Der NetNames-Counterfeit-Report lässt sich auf der NetNames-Website kostenlos und ohne Anmeldung einsehen und als PDF-Datei herunterladen:
http://www.netnames.com/blog/wp-content/uploads/2015/10/NetNames-Counterfeiting-Report-2015_REVISEDFINAL.pdf
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Quellenangaben (entsprechende Links siehe NetNames-Report):
(1) Michigan University, Center for anti-counterfeiting and product protection, The Global Risk of Product Counterfeiting: Facilitators of the Criminal Opportunity, 2015
(2) International Chamber of Commerce, quoted in World Trademark Review, Anti-counterfeiting in the fashion and luxury sectors :trends and strategies, 2010
(3) IP Crime Group, IP Crime Annual Report 2013/14, 2014
(4) IP Crime Group, IP Crime Annual Report 2013/14, 2014
(5) International Chamber of Commerce, quoted by Research and Markets, Anti-counterfeit and Brand Protection – Luxury Products, Beauty Products and Apparel, 2015
(6) NetNames, Internet 2020: An analysis of how new gTLDs will transform the Internet, 2014
(7) IP Crime Group, IP Crime Annual Report 2013/14, 2014